
© Foto: Christian Liebscher (Platte), CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons
Papierkörbe, Plakate, Richtungsanzeiger: Was der Tagesspiegel in seiner ersten Ausgabe für Berlin vorschlug
Zum Geburtstag unserer Zeitung hier ein kurzer Blick ins Kleinteilige – auf die Berlin-Seite, eine von vier Seiten insgesamt am 27. September 1945.

Stand:
Zu Tagesspiegel-Jubiläen würdigen wir gern die großen Gestalter und deren ausgreifende Entwürfe, Erik Regers Leitartikel, Walther Karschs Feuilletons, Edwin Redslobs Stadtaktivismus... Jetzt ist wieder Tagesspiegel-Geburtstag, am 27. September 1945 erschien unsere erste Ausgabe, vier Seiten stark (und hier zu lesen).
Höchste Zeit, auf deren Berlin-Seite zu schauen, ins Kleinteilige. Gleich in der ersten Nummer startete dort die Rubrik „Wir schlagen vor“. Das junge Blatt mischte sich also nicht nur ins nationale und internationale politische Geschehen ein, sondern auch ins alltäglich handfest Lokale, sogar ins Hyperlokale, wie wir heute sagen würden.
Die Vorschläge waren praktisch, zwei hatten mit öffentlicher Kommunikation und deren – uns heute noch geläufigen – Unzulänglichkeit zu tun: Dass die S-Bahn im Pendelverkehr Richtungsanzeiger anbringt, damit am Bahnsteig keine Verwirrung entsteht. Und dass Plakate aufgehängt werden, um zurückkehrende Kriegsgefangene und Flüchtlinge zu informieren, wohin sie sich wenden können. Der dritte Vorschlag klingt überaus heutig: Papierkörbe zu benutzen, „damit Straßen und Bahnhöfe einen erfreulicheren Anblick bieten“.
Vielleicht sollten wir die Rubrik wiederbeleben.
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