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Der RBB in Berlin-Charlottenburg.

© IMAGO/Schöning

Alle auf einen und ARD-Chef Buhrow voran?: Gerechtigkeit für den RBB!

Die vom Fall Schlesinger nicht direkt betroffenen ARD-Anstalten sollten ihren Mund besser nicht zu voll nehmen. Ein Kontrapunkt.

Einer muss es tun: eine Lanze brechen für den RBB, den Rundfunk Berlin-Brandenburg. Weil der es verdient hat. Als ob man das im Moment nicht mehr schreiben dürfte! Der RBB, iih, bah? Genau, so kindlich, kindisch ist das. Denn der Sender tut gerade alles, um sich aus dem Sumpf herauszustrampeln. Klar ist das nicht einfach. Aber die Bemühung der Vielen ist, wenn nicht aller, so doch vieler Ehren wert.

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Die anderen Anstalten – ein schön kabarettistisches Wort in dem Zusammenhang – der famosen ARD sollten den Mund vorsichtshalber nicht ganz so voll nehmen. Wenn „Business Insider“ oder „Correctiv“ da bei Gelegenheit mal reinleuchten, werden sie bestimmt auch ein paar dunkle Ecken finden. Wetten, dass?

Bei BR Chauffeur-Fragen, der WDR baut teuer...

Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks hat beispielsweise einen eigenen Fall in der Senderleitung, über den sie doch sehr routiniert hinweggeht. Es geht hier um Auto-Nutzung und Chauffeure und so. Und der Westdeutsche Rundfunk hat ein Bauprojekt, das enorm viel teurer als geplant wird. Heißt: Es ist nicht alles Gold. Glänzend auch nicht.

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Jetzt aber weg davon. Die Damen und Herren Hierarchen sollen nicht einfach alles, was in der ARD nicht funktioniert, auf den RBB schieben. Das ist zwar praktisch, allerdings auch gefährlich. Warum? Eine Zersetzung dieses Senders, eine Auflösung der Strukturen kann niemand wollen. 3500 Kolleg:innen, Feste und Freie, sind ja nicht alle schuld. Sie haben Anspruch auf ein Mindestmaß an Solidarität. Zumal die Aufgabe – Presse- und Meinungsfreiheit – bleibt. Und vor allem ist sie wichtiger als je in diesen Zeiten, vom Ukraine-Krieg bis hin zu Cum-Ex.

Die RBB-Mitarbeiter nehmen sich Gedankenfreiheit

Selbst hier gibt der RBB sein Bestes. Siehe und höre die Berichterstattung in eigener Sache: kein Blatt vorm Mund, keine Scheu, alles muss raus(kommen). Die Kolleg:innen nehmen sich Gedankenfreiheit. Denen von ARD- Seite, Intendantenseite, platt zu signalisieren: „Wir haben damit nichts zu tun, wir weigern uns, in Mithaftung genommen zu werden“, wird ihrer Haltung nicht gerecht. Bei Weitem nicht. Das Programm, und darum geht es nicht zuletzt, kann sich blicken lassen.

Deshalb hat Brandenburgs sozialdemokratischer Medienpolitiker Erik Stohn völlig recht: Die ARD ist unverfroren. Schon richtig, die RBB-Geschäftsleitung muss Vertrauen gewinnen – und zwar das des Rundfunkrats und der Rechtsaufsicht von Berlin und Brandenburg. Nicht das von Tom Buhrow, WDR-Intendant und ARD-Chef. Die Lanze richtet sich auch auf ihn.

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