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Von Tor zu Tor: An der Brust
Die Fußball-EM bei Magenta TV: Nur die Werbespots lassen zu wünschen übrig.
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Die Premiere begann mit einer Panne. Als sich die Fußballfans für das erste bei „Magenta TV“ exklusiv übertragene EM-Spiel Wales gegen die Schweiz ihr EM-Abo beim Streamingdienst einkaufen wollten, war der Onlineshop der Telekom überlastet. Zudem holperte es dann bei der Übertragung, Kommentator Marco Hagemann klinge wie „live aus dem Badezimmer“, polterte es im Netz.
Das Bild ist dank UHD aber sehr gut bei Magenta TV, und das mit dem Ton hat die Telekom justiert, was wichtig war. Die Fußball-EM wird nicht komplett von ARD und ZDF übertragen, zehn Spiele laufen nur auf Magenta TV. Der Sender bringt alles live, mit Studio- und Einspieler-TamTam drumherum. In guter Qualität, aber nicht ganz so nah dran. Im Stadion sitzen die anderen, Magenta sitzt in München im Studio.
Ungewöhnlich ist es in diesen neuen Zeiten der Sportberichterstattung nicht. Sport 1, Eurosport und Sky Sport arbeiten schon länger mit dem kostengünstigen System, was Einschränkungen mit sich bringt, etwa bei Interviews aus dem Stadion, die es beim EM-Sender Magenta TV nicht exklusiv gibt.
Johannes B. Kerner begrüßt im Studio neben dem Experten Michael Ballack (einmal mit ungünstig flirrendem Muster auf dem Jackett) auch Hobby-Experten wie Boris Becker. Was geredet wird, ist nicht unverdaulicher als beim Fußballtalk auf ARD und ZDF. In jedem Fall sollte die Telekom-Konkurrenz das Geschäft beleben. Magenta ist schon erprobt, seit Jahren überträgt der Dienst Fußball (Dritte Liga und Bundesliga der Frauen), Basketball und Eishockey in meist ansprechender Qualität.
Wie sehr sich das für die Telekom lohnt, ist nicht transparent. Zahlen von Magenta TV gibt es nicht. Dafür opulente Werbefilmchen, wie den Spot mit Christian Ulmen und Fahri Yardim, die an der „Brust von Mutter Magenta“ hängen. Muss nicht sein.
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