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Aus dem Kölner Studio statt dem Wembley-Stadion kommentiert ARD-Reporter Florian Naß die EM-Achtelfinalbegegnung England-Deutschland.

© WDR/Annika Fußwinkel

VON TOR  zu Tor: Bälle und Räder

So muss der Sport-Sommer aussehen: erst die Tour de France verfolgen, dann die Achtelfinal-Spiele der EM genießen.

Mehr Dramen und Heldengeschichten zum Auftakt waren kaum möglich. Am Samstag startete die Tour de France in der Bretagne. Die erste Etappe wurde durch zwei schwere Massenstürze überschattet, die zweite Etappe durch einen heroischen Sieg des Holländers Mathieu van der Poel gekrönt, der damit das erreichte, was seinem Großvater Raymond Poulidor nie gelang: einmal im gelben Trikot zu fahren. Kurzum: Die Welt des Sports kehrt im Jahr zwei der Corona-Zeitrechnung zumindest ein Stückweit zur Normalität zurück.

Fußball-EM und Tour de France stehen dabei nicht einmal in direkter Konkurrenz. Wenn bei den Fußballern angepfiffen wird, ist das Zielfoto von den Radrennern längst geschossen. Gegenseitig ins Gehege könnten sich die beiden Sportarten ohnehin nur bei der ARD kommen, da das ZDF aus Mangel an Finanzmitteln bei der Tour anders als das Erste nicht wieder eingestiegen ist. Und der Spartensender Eurosport – der neben der Tour auch die beiden anderen großen Landesrundfahrten Italien und Spanien zeigt – hat mit der Fußball-EM zumindest aus Live-Berichterstattungssicht ohnehin wenig zu tun.

Eine Tour-Legende als Co-Kommentator

Apropos Eurosport. Mit Tour-Legende Jens Voigt hat der Sportsender einen Experten als Co-Kommentator gewonnen, wie man ihn sich auch für den Fußball wünschen würde. 17 Mal hat er die Frankreich-Rundfahrt bestritten, aber neben seiner durch Erfahrung gewonnenen Expertise ist es vor allem seine direkte Art, Dinge beim Namen zu nennen, die auch über ereignisärmere Passagen hinweghilft. Und auch darüber, dass die deutschen Tour-Teilnehmer in diesem Jahr vor allem Hilfsdienste übernehmen müssen.

Welche Rolle der deutschen Mannschaft bei der Fußball-EM zugedacht ist, wird sich bereits am Dienstag zeigen. Das Deutschland-Spiel gegen England um 18 Uhr wird von der ARD übertragen. Reporter ist Florian Naß, der auch viel von der Tour versteht.

Nachtrag: Die Crash-Serie bei der Tour de France setzte sich auch bei der dritten Etappe fort, mit schweren Stürzen bis hinein ins Sprint-Finale. So soll der Sport-Sommer freilich nicht aussehen.

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