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Hatten sich was zu sagen: die beiden Freude Kurt Krömer und Stefan Kretzschmar

© tsp

Neuer Talk im RBB: „Chez Krömer“ – so kann es weiter gehen

Fortsetzung erwünscht: Kurt Krömer ist mit seinem neuen Talk zum Staffelfinale bei sich angekommen. Stefan Kretzschmar sei dank.

Also bitte, es geht doch: Aufhören, wenn es am schönsten ist. Nach zwei eher durchwachsenen Folgen ist das neue RBB-Format "Chez Krömer" zum Staffelfinale am Dienstagabend bei sich angekommen. Vielleicht bedurfte es eines Freundes wie Handball-Ikone Stefan Kretzschmar mit seinem ausgeruhten Sinn für Humor, Chuzpe und Ebenbürtigkeit, um Kurt Krömer in die richtige Bahn zu lenken.

Heute mal keine Arschlöcher, sondern ein Freund, entschuldigte sich Krömer gleich am Anfang für das veränderte Konzept. Wofür entschuldigen? Für den ersten richtig guten Gast, das erste richtig gute Gespräch, das über 30 Minuten in seinen unterhaltsamen Bann zu ziehen vermochte?

Viel zu krawallig beim Motivationstrainer Jürgen Höller, viel zu wohlfeil gehässig beim CDU-Jungspund Philipp Amthor, erst mit Juso-Chef Kevin Kühnert, kam so etwas wie eine neue Gesprächskultur auf. Krömer zeigte sich viel vorbereiteter, interessierter, deutete an, wie man gleichsam aus einem Talkformat-Rahmen fallen konnte, ohne bodenlos zu werden.

Mit Kretzschmar nun war es ganz einfach. Dessen neuer Job bei den Füchsen, ihr beider Kennenlernen vor zehn Jahren, Kretzschmars Shitstorm nach seiner missverstandenen Äußerung zum Thema Meinungsfreiheit in Deutschland, die Frage, wieviel Arschloch ein Moderator sein soll - überraschende Einsichten, forsche Antworten, Kretzsche und Krömer spielten sich die Bälle zu, so dass sich nicht nur der Gast in Minute 30 fragte: "Was, schon vorbei?"

So könnte es weitergehen. Vielleicht müsste die Produktionsfirma, Friedrich Küppersbuschs probono, nur noch ein wenig den provokativen Stachel ziehen. Der RBB jedenfalls schließt eine Fortsetzung nicht aus, zudem das Format vor allem nicht-linear in der Mediathek und bei Youtube mit über 560 0000 Abrufen gezogen hat, seine Zuschauer fand (die Marktanteile aus dem linearen Fernsehen zogen zum Schluss hin auch an, auf 7,1 Prozent, deutlich über dem Senderschnitt im September von 6,3 Prozent).

„Chez Krömer ist unser erstes bewusst auf die nicht-lineare Nutzung hin konzipiertes Fernsehformat", sagt RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus. "Wir freuen uns deshalb besonders, dass es im Netz so erfolgreich ist: Die Reichweite allein der ersten Folge wurde im Vergleich zur TV-Ausstrahlung in unserer Region durch die Mediathek und den rbb YouTube-Kanal fast versechsfacht. Ich bin begeistert und freue mich, wenn wir nach der Auswertung aller vier Folgen unsere Zusammenarbeit mit Kurt Krömer fortsetzen.“

Warum nicht auch gleich mit Stefan Kretzschmar? Der RBB sollten beiden ein gemeinsames Format geben.

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