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Wegen der Schulschließungen überall in der Republik ändern Sender von Kika bis SuperRTL ihr Programm mit Lehrreichem und Unterhaltsamen.

© imago images/Michael Weber

Coronavirus: Fernsehen statt Schule: So ändern die Sender ihr Programm

Millionen Kinder müssen wegen der Corona-Krise zu Hause bleiben. So reagieren Kika, ARD-Alpha, SuperRTL und das Radio darauf.

Allein in Berlin können von dieser Woche an 300.000 Schulkinder wegen der Infektionsgefahr durch das Coronavirus nicht mehr zu Schule gehen. Viele TV-Sender und auch einige Radio-Stationen reagieren auf die Schulschließungen mit einer großflächigen Änderung ihres Programms, nachdem sich die Viruskrise auch schon auf andere Teile des Angebots ausgewirkt hat.

Als einer der ersten öffentlich-rechtlichen Sender kündigte der gemeinsame Kinderkanal von ARD und ZDF am Sonntag einen „Mix aus Informationsangeboten und Nachrichten, Wissensmagazinen und aktuell produzierten Sendungen unter dem Titel @gemeinsamzuhause“ an. Damit will der KiKa das Informations- und Unterhaltungsbedürfnis mit Qualitätsangeboten für Kinder aller Altersstufen decken.

Das ist konkret vorgesehen: Unter dem Titel „Gemeinsam zuhause“ – will der KiKa online und im TV alles für eine Bewältigung der Situation bieten, von Tipps gegen die Langeweile bis zum Liveaustausch mit Zuschauerinnen und Zuschauern.

Die Kindernachrichten „logo!“ berichten weiterhin zwei Mal täglich (11 Uhr 05 und 19 Uhr 50) über die aktuelle Lage. Für den heutigen Montag ist ein Interview mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplant. Ab 9 Uhr 25 sind am Montag nach einer eingekürzten Vorschulfläche die Serien „Yakari“ und „Garfield“ zu sehen.

Ab 11 Uhr 15 Uhr folgen in der „KiKA - besser.wissen“-Strecke jeweils Wissensmagazine in täglichem Wechsel: Beginnend mit „Wissen macht Ah!“ „PUR+“, „Anna und die wilden Tiere“ oder „Löwenzahn“ zu sehen sein. Gerade gestartet ist „Schloss Einstein“ mit neuen Folgen am Nachmittag um 14 Uhr 35.

Von Mittwoch an sendet der Kinderkanal wochentäglich um 13 Uhr 30 „Die beste Klasse Deutschlands –Spezial“. Die Quizfragen und Experimente finden allerdings nicht wie gewohnt vor Klassen im Studio statt. Vom 6. April an starten dann um 19 Uhr 25 „Die beste Klasse Deutschlands“-Wochenrunden. 16 Tagessieger können erspielt werden – von zu Hause aus.

Unterrichtsmaterialien von ARD-alpha

Auch der Fernsehkanal ARD-alpha ändert sein Programm wegen der Schulschließungen. In Kooperation des Bayerischen Rundfunk mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus legt der Sender unter dem Motto „Schule daheim“ ein besonderes Angebot zum Lernen zuhause via ARD-alpha und der BR Mediathek auf.

Das Programm von ARD-alpha wurde direkt zum Wochenstart geändert. Montags bis freitags werden die Schüler nun zwischen 9 und 12 Uhr mit ausgesuchten Lernformaten und Unterrichtsmaterialien versorgt. Das Angebot reicht von Mathematik über Geographie bis hin zu Biologie, Sozialkunde und Geschichte.

Der WDR zeigt in seinem TV-Programm täglich am Vormittag „Die Sendung mit der Maus“. Im Programm von SWR3 sind am Vormittag „Tigerenten Club Spezial“, „Planet Schule“ und „Planet Wissen“ zu sehen.

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Bei den Privatsendern betreffen die Änderungen in Folge der Schulschließungen vor allem den bei Kindern besonders stark genutzten Kanal Super RTL. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen kürzt der Kindersender ab Montag für zwei Wochen seine Vorschulschiene Toggolino.

Im Gegensatz zu den Öffentlich-Rechtlichen steht bei Super RTL der Unterhaltungsaspekt im Vordergrund. In der Zeit zwischen 8 Uhr 55 und 12 Uhr 20 will der Sender vor ältere Kinder ansprechen und kündigte an, in dieser Zeitschiene verschiedene Toggo-Serien auszustrahlen. Dazu soll jeden Tag eine andere Serie gezeigt werden. Am Montag machen dabei „Alvinnn!!! und die Chipmunks“ den Anfang. An den Tagen danach folgen „Die Tom und Jerry Show“, „Angelo!“, „Sally Bollywood“ und „Bugs Bunny & Looney Tunes“. Bei Toggo Plus laufen es die Serien wie üblich eine Stunde später.

Auch das Radio macht mit

Die Sender reagieren auch in ihren Radioprogrammen auf die besondere Herausforderung während der Corona-Schulschließungen. Der NDR erweitert von Montag an sein Digitalprogramm NDR Info Spezial vormittags um eine Extra-Ausgabe der Kindersendung „Mikado“. Die tägliche Sondersendung aus der „Mikado“-Redaktion des NDR wendet sich vor allem an Kinder, die vormittags (noch) keine Hausaufgaben erhalten haben oder sich zwischendurch mit Hörspielen, Lesungen und unterhaltsamen Wissensangeboten beschäftigen möchten. Sie soll auch Eltern dabei unterstützen, die langen Vormittage für Ihre Kinder zu strukturieren.

Zudem hält die „Mikado“-Redaktion auch eine Seite für Lehrerinnen und Lehrer bereit, die dort geeignete Audioinhalte für Kinder zum Beispiel zu historischen oder politischen Themen finden. Gesendet wird die Extra-Ausgabe von „Mikado“ montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr auf NDR Info Spezial. Auch in der ARD Audiothek und als Podcast bietet der Norddeutsche Rundfunk zahlreiche Bildungs- und Wissensangebote.

Das Kinder- und Familienradio Teddy wird sein Programm von Mittwoch an, wenn alle Kitas und Schulen in Deutschland geschlossen sein werden, ändern. In den Teddy-Nachrichten wird schon jetzt altersgerecht für Kinder über die aktuelle Situation berichtet, ausgerichtet an den von der Bundeszentrale für Bildung erhobenen Standards für kindgerechte Nachrichtenvermittlung, wie die Radiowelle betont. Im Programm folgt nach einer verlängerten Morgenshow (5 Uhr 30 bis 10 Uhr) bis 14 Uhr das Programm für Familien, mit stündlichen Mitmach-Aktionen. Zum Programm gehören unter anderem "Tipps für Kids" und "Noch-mehr-Spaß-Tipps": Kinder geben live on air Tipps, was sie für mehr Spaß zu Hause machen. Der Nachmittag wird um eine verlängerte Hörspiel-Zeit ausgeweitet.

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