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Wo wohnt eigentlich Karl Lauterbach? Im Studio von Markus Lanz oder im Studio von Maybrit Illner?

© imago images/teutopress

Karl Lauterbach hat eine Mission: Die rote Ampel des Pandemie-Fernsehens

Wenn Illner & Co. die Coronakrise thematisieren, hat Lauterbach schon Platz genommen. Jetzt gehen die Talks in die Sommerpause. Was macht Lauterbach?

Auch für einen Fernsehkritiker ist es eine sehr schöne Erfahrung, wenn er sich nicht irrt. Am heutigen Mittwoch war es soweit, als das ZDF die Gästeliste für "Maybrit Illner" am Donnerstag annoncierte. Genau der Zeitpunkt, da sich der Fernsehkritiker auf die Schenkel klopfte! Er ist wieder da, er ist wieder Gast: Karl Lauterbach. Wie auch anders, wenn das Thema "Fußball, Sommer, Mutationen - Wie groß bleibt das Corona-Risiko?" lautet.

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Der SPD-Gesundheitsexperte ist quasi die rote Ampel des Pandemie-Fernsehens. Wenn er auftaucht, ist Gefahr im Verzug. Lauterbach neigt nicht zum Verharmlosen, zum Verniedlichen, er will, dass die Menschen die Gefahren des Coronavirus realistisch einschätzen, die Aha-Regeln ernstnehmen, kurz, mit Karl Lauterbach kommt die Krise ins Fernsehen. Ist das gesund? Ich meine jetzt für den Gesundheitsexperten? Er scheint ja zwischen den Studios von Markus Lanz (Hamburg) und Maybrit Illner (Berlin) hin- und herzupendeln, Abstecher zu Sandra Maischberger (Köln) nicht zu übersehen. Wohnt er vielleicht schon bei ML oder MI?

Nie was Besseres vor als Fernsehen

Anders als Deutschlands höchstdekorierter Virologe, Christian Drosten von der Charité, hat Karl Lauternach nie etwas Besseres zu tun als ins Fernsehen zu gehen. Das kann einem schon Sorgen machen. Ein Mann hat sich in den Fernsehdienst gestellt wie andere in den Gottesdienst. Wobei der Politiker seine Expertise derart überzeugend ausbreiten kann, dass nicht wenige ihr Verhalten von seinem Verhalten abhängig machen. Ein Lauterbach ist die populärste Inzidenz im Corona-Business.

Sommerpause = Lauterbach-Pause?

In diesem Zusammenhang ist es nur gut, dass die Talkgrößen dieses Landes ihre Studios wegen Sommerpause schließen. Diese wochenlange Absenz ist oft kritisiert worden, hat jetzt aber einen echt guten Grund: Karl Lauterbach muss seine Sessel räumen, vor die Tür gehen, schnell sollte er sich überlegen, was er mit der neuen Freiheit/Freizeit anfangen will. Klopft er bei der Charité an? Macht er Wahlkampf für die SPD? Drückt er Vakzine in die Arme seiner Fans? Keine Ahnung.

Aber das ist eben das Unheimliche an diesem Mann. Kaum glaubst du, dass der 58-Jährige aus Düren eine Pause einlegen will, sitzt er schon wieder im Fernsehsessel. Am Donnerstag um 22 Uhr 15 bei "Maybrit Illner".

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