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"Wir sind alle Weltmeister" - Die deutsche Nationalmannschaft feiert gemeinsam mit den Fans auf der Fanmeile am Brandenburger Tor. Und aus den Lautsprechern dröhnt "Seven Nation Army von den White Stripes.

© AFP

WM 2018: Von Tor zu Tor: Es kann nur eine Hymne geben - "Seven Nation Army"

Wir haben uns sattgehört an "Zusammen" und "The Bravest", den WM-Songs von ARD und ZDF, meint unser Kolumnist Gerrit Bartels. Für ihn kann es nur eine Hymne geben, und die stammt von "The White Stripes".

Die Frage ist, nach nun fast zwei Wochen Fußball-WM: An wem hat man sich schon satt gesehen? Wen kann man gar nicht mehr ertragen? Den perfekten Bommes? Den gemütlich professionellen Matti? Kevin Kuranyi, der schlauer ist als er gemeinhin rüberkommt? Oder Jessy Wellmer, die da immer am Tegernsee mit Philipp Lahm sitzt und so gar nichts sagende Gespräche mit ihm führt? Die aber gut und locker und am See fehlbesetzt ist. Warum hat die ARD sie eigentlich nicht mit nach Russland genommen? Und an die Desks mit den Experten gestellt?

Egal, darum soll es hier gar nicht primär gehen, sondern ums Satthören. Tag für Tag „Zusammen“ von den Fanta 4 oder „The Bravest“ von Sir Rosevelt, diese Dauerbeschallung ist inzwischen Folter. Der gute Song der Fanta Vier kippt langsam, man ist ihn überdrüssig geworden. Der um einiges schlechtere, bravere von Sir Rosevelt ist durch seine Heavy Rotation zwar irgendwie ein Ohrwurm, aber ein pathologischer.
Insofern soll an dieser Stelle noch einmal ein Loblied auf „Seven Nation Army“ von den White Stripes gesungen werden; auf ein stampfendes Gitarrenriff, das stampfender ist als das von „Smoke On The Water“.

Dagegen kommt keine Nationalhymne an

Dieser White-Stripes-Song, 2003 veröffentlicht, wird in jedem russischen Stadion beim Einlaufen der Mannschaften gespielt. Keine Nationalhymne kommt dann mehr gegen ihn an. Fans des FC Brügge brachten „Seven Nation Army“ in der Saison 2003/2004 in die Fußballwelt. 2006 gelangte der Song nach Italien, wo er nach dem WM-Sieg der Italiener zur Fußballhymne wurde und danach Einzug bei der EM in Österreich und der Schweiz hielt. Wenn wir am 15. Juli froh sein werden, dass es endlich, endlich vorbei ist, dass wir ein paar Wochen keinen Bommes sehen und nie wieder „Zusammen“ hören müssen, dann bleibt trotzdem „Seven Nation Army“ und hört einfach nicht auf, gut und einprägsam zu sein.

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