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Til Schweiger und Tina Ruland bei der Premiere von „Manta Manta 2“.

© IMAGO/Reichwein

Irreführende „Manta Manta 2“-Werbung: Til Schweiger gibt eigenes Film-Zitat als „Spiegel“-Kritik aus

Auf einem Poster zum neuen Kino-Hit wird der „Spiegel“ zitiert und es entsteht der Eindruck einer begeisterten Kritik. Allerdings wurde das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen.

Beginnen wir mit Fakten: „Manta Manta 2“, der neue Film von und mit Til Schweiger, ist erfolgreich in den deutschen Kinos angelaufen. 370.000 Besucher nach ersten Schätzungen gibt das Statistik-Portal „Inside Kino“ für die Tage nach Filmstart bis vergangenen Sonntag an. Es sei der beste Start von Til Schweiger seit neun Jahren, schreiben die Experten für Kinozahlen. Schweigers vorherige beiden Kinofilme – „Lieber Kurt“ und „Die Rettung der uns bekannten Welt“ – floppten.

Nun geht es in den Bereich „Meinung“. Auf seinem Instagram-Kanal hat Schweiger ein Poster zu „Manta Manta – Zwoter Teil“ veröffentlicht, das mit der Überschrift „Die Presse tobt – das Publikum ist begeistert!!!“ überschrieben ist.

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Wie begeistert das Publikum insgesamt über die Fortsetzung der Komödie von 1991 ist, lässt sich schwer feststellen. Bei „Letterboxd“ wird „Manta Manta 2“ mehrheitlich von den Usern verrissen, aber da sich das Bewertungsportal an Filmnerds richtet, entspricht dieses Meinungsbild wahrscheinlich nicht dem des gesamten deutschen Kinopublikums. Was die Presse betrifft, finden sich diverse Verrisse in den deutschen Medien, aber auch positive Besprechungen.

Die „Spiegel“-Kritik von Wolfgang Höbel zu „Manta Manta 2“ ist kein Verriss. „Manta Manta 2“ sei demnach „zeitweise tatsächlich ein herrlich blöder Film“. Sie ist jedoch auch offensichtlich keine jubelnde Empfehlung, wie man aus Sätzen wie diesem lesen kann: „Die nicht allzu rasante Geschichte dreht in mehr als zwei Stunden viele unnötige Ehrenrunden.“

„Der absolute Kult“?

Das Zitat auf dem Poster erweckt jedoch den Eindruck einer begeisterten Besprechung. Es lautet: „Der absolute Kult“. Doch diese drei Worte kommen in der Kritik eben nicht als Fazit vor, wie man denken könnte und offenbar denken soll, der Kontext ist stattdessen ein anderer.

„Spiegel“-Autor Höbel schreibt an der betreffenden Stelle über die Kinder von Schweigers Filmfigur Bertie, die nichts mit Papas geliebtem alten Auto anfangen können. Die Passage lautet: „In der Welt, in der sich Berties Kinder aufhalten, ist Geld nur ein Coolnessfaktor unter vielen, dafür sind Stilfragen und Instagram-Kompatibilität alles. Ein oller Manta in blau-gelben Kreischfarben geht da gar nicht, Vater Bertie kann noch so knarzig brüllen, »der absolute Kult« sei das damals gewesen!“ In der „Spiegel“-Kritik wird also die Filmfigur Bertie zitiert, als es um den „absoluten Kult“ geht.

Auch ChatGPT wird zitiert

Bemerkenswert ist außerdem, dass auf dem Poster neben Medien wie „Bild“ und „Welt am Sonntag“ (die korrekt zitiert wurden) auch das KI-Tool ChatGPT zu Wort kommt: „Was folgt, ist eine Achterbahnfahrt aus Lachen, Aufregung und herzerwärmenden Momenten“ (deutsche Übersetzung des englischen Zitats), soll die künstliche Intelligenz zu „Manta Manta 2“ geschrieben haben. Soweit bekannt, äußert ChatGPT aber keine eigene Meinung, sie verwertet bereits im Internet befindliche Quellen – und sie ist dafür bekannt, auch mal den einen oder anderen Fehler einzubauen.

„Manta Manta - Zwoter Teil“ läuft seit dem 30. März in den deutschen Kinos.

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