Kommissar Wisting: Nordic Noir in Reinform
Scheußliche Verbrechen, persönliche Probleme: der norwegische Kommissar ähnelt seinem schwedischen Kollegen Wallander.
Es ist ein grausamer Anblick. Mitten auf dem Marktplatz der norwegischen Hafenstadt Larvik wurde ein Pfahl mit einem aufgespießten menschlichen Kopf ausgestellt. Bei der Toten handelt es sich um ein 14-jähriges Flüchtlingsmädchen aus Syrien, das in einem Heim für geflüchtete Minderjährige lebte.
Als mögliches Mordmotiv steht anfangs rassistischer Terrorismus im Raum, doch freilich muss „in alle Richtungen“ ermittelt werden – und das sogar mithilfe einer FBI-Agentin (Carrie-Anne Moss).
Vergebung ist die höchste Form der Liebe.
Heimleiterin Susanne (Ingeborg Raustøl) ist eine gute Freundin von Wisting. Sie hat eine traumatische Beziehung hinter sich.
„Nachtmann“ heißt der neue Fall für Kommissar Wisting (Sven Nordin). Es ist die zweite Staffel der gleichnamigen norwegischen Krimireihe, die ARD ist über ihre Filmtochter Degeto Koproduzent. Beide Staffeln von „Kommissar Wisting“ sind komplett in der ARD-Mediathek verfügbar.
Rassismus und Nationalismus, extrem brutale Verbrechen, ein Kommissar, der neben den Fällen mit persönlichen Problemen und Missverständnissen mit seiner Tochter Line (Thea Green Lundberg) zu kämpfen hat, ansonsten aber ein hartnäckiger Ermittler ist – all das erinnert an seinen schwedischen Berufskollegen Kurt Wallander – der ebenso wenig von Rasierapparaten hielt wie William Wisting.
Doch genauso groß sind die Unterschiede zu der von Schriftsteller Henning Mankell erfundenen Figur. Vor allem geht Wisting jene zerstörerische Melancholie von Wallander ab, auch versucht er nicht, Probleme im Alkohol zu ertränken. Beide verbindet jedoch, dass ihre Fälle Nordic Noir in Reinform sind. Bei Wisting mit einem authentischen Hauptdarsteller und Plots mit überraschenden Wendungen (Buch und Regie: Trygve Allister Diesen).
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- showPaywallPiano:
- false