
© Klaus Westermann/SWR/NDR
Trotz Corona: Radio-Nutzung weitgehend stabil
Weniger Werbeumsätze, aber keine Einbrüche bei den Hörerzahlen. So hat sich der Radiomarkt in der Corona-Zeit entwickelt.
Stand:
Die klassischen Radiosender in Deutschland erreichen weiterhin eine sehr große Hörerschaft - in der Corona-Zeit sind die Zahlen nahezu unverändert geblieben. Etwa 52,7 Millionen Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren schalteten demnach zwischen Montag und Freitag das Radio ein. Dies geht aus der repräsentativen Umfrage ma 2021 Audio der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) hervor, die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde. Bei der vorherigen Erhebung, die im Juli 2020 vorgestellt worden war, hatte diese Zahl bei 52,8 Millionen gelegen.
Die durchschnittliche Zeit der Radionutzung ist zuletzt etwas gestiegen. Die tägliche Verweildauer nahm von 253 auf 259 Minuten zu. In der Umfrage wurden alle Verbreitungswege klassischer Radiosender erfasst - vom Internet über das Autoradio bis hin zum herkömmlichen Radiogerät. Die Untersuchungen der agma zu den Hörerzahlen der Radiosender sind wichtig für die Preise von Werbespots und sagen auch etwas über die Beliebtheit der Sender aus.
RBB in Berlin und Brandenburg vorn
In Berlin und Brandenburg konnten die RBB-Wellen ihre Reichweite steigern. Antenne Brandenburg ist das meistgehörte Radioprogramm in Brandenburg. RBB 88.8 erreicht in Berlin ebenfalls die größte Tagesreichweite. Starke Zuwächse verzeichnet zudem das Inforadio vom RBB, meldete der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch.
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Bei leicht steigender Radionutzung schalteten 2,23 Millionen Hörer (2020: 2,19 Millionen) täglich den Deutschlandfunk ein. Das bundesweite Kulturangebot Deutschlandfunk Kultur hören täglich 0,57 Millionen Menschen (0,51 Millionen). Das junge Angebot Deutschlandfunk Nova wird mittlerweile täglich von mehr als 140.000 Hörerinnen und Hörern eingeschaltet..
Teilweise dramatische Einbrüche bei der Werbung
Normalerweise werden die Zahlen zweimal pro Jahr erhoben - zuletzt fiel die Befragung aber einmal aus. „Die Corona-Krise hat auch das Radio/Audio-Lager mit voller Wucht getroffen und führte trotz starker Nutzungszahlen seit Mitte März 2020 zu teilweise dramatischen Einbrüchen bei den Werbeumsätzen“, erklärte der Vorstand Radio/Audio der agma, Jan Isenbart, den Hintergrund der Entscheidung.
Die öffentlich-rechtlichen Programme der ARD sind bei den Hörerzahlen nach agma-Angaben trotz Verlusten weiterhin vorne: Sie wurden täglich von 35,9 Millionen Hörern eingeschaltet (2020: 36,1 Millionen). Bei den privaten Sendern blieb die Zahl mit 28,6 Millionen auf dem Niveau der vorherigen Erhebung.
Zugenommen hat abseits der klassischen Radiosender die Nutzung von Podcasts: 29,3 Prozent (vorherige Erhebung: 22,3 Prozent) der deutschsprachigen Bevölkerung haben sie schon mal genutzt, bei den 14- bis 49-Jährigen sogar 41,8 Prozent. sag/dpa
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