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Mit dem Twitter-Account @Pontifex erreicht Papst Franziskus über sechs Millionen Menschen weltweit.

© dpa

Trotz sechs Millionen Twitter-Followern: Warum Papst Franziskus weder Internet noch TV nutzt

Das Twitter-Konto von Papst Franziskus zählt über sechs Millionen Follower, doch das Oberhaupt der Katholischen Kirche nutzt die elektronischen Medien nicht einmal. Und das aus einem außergewöhnlichen Grund.

Papst Franziskus ist ein Twitter-Gigant. Mit seinen Tweets erreicht er allein über seinen Hauptaccount @Pontifex 6,15 Millionen Menschen weltweit. Mit Barack Obama (@BarackObama) und seinen fast 60 Millionen Followern kann es das Oberhaupt der katholischen Kirche in punkto Social-Media-Reichweite zwar nicht nicht aufnehmen, dennoch muss sich Franziskus auf Twitter nicht verstecken. Umso erstaunlicher ist das Bekenntnis, das der Nachfolger von Papst Benedikt jetzt in der argentinischen Zeitung „La Voz del Pueblo“ abgab und das am Montag in der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ nachgedruckt wurde.

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In dem Interview gab der Papst unumwunden zu, die modernen elektronischen Medien nicht zu nutzen. Demnach hat der Pontifex zwar zuletzt auf Twitter dazu aufgerufen, den Heiligen Geist zu rufen, der die Gläubigen auf den Weg der Jünger Christi führt, doch selbst nutzt Franziskus das Internet nicht. Das Twitter-Konto geht auf seinen Vorgänger Papst Benedikt XVI. zurück, der im Dezember 2012 seinen ersten Tweet abgesetzt hat. Auch das Fernsehen schaltet sein 78-jähriger Nachfolger Franziskus nie ein, sagte der Papst der argentinischen Zeitung. Der Grund: Er habe die TV-Abstinenz im Juli 1990 der „Jungfrau von Carmelo“ versprochen.

Papst Franziskus ist alles andere als weltfremd

Ganz ohne Medienkonsum kommt aber auch das Oberhaupt der katholischen Kirche nicht aus: Über das Geschehen des Tages informiert er sich aus der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“. Er lese die Zeitung morgens zehn Minuten. Die durchschnittliche Lesedauer eines Zeitungsnutzers liegt bei rund zwanzig Minuten. Papst Franziskus ist alles andere als weltfremd. Insbesondere interessiert ihn, wie sein Lieblings-Fußballvereins „San Lorenzo“ aus seiner Geburtsstadt Buenos Aires abschneidet. Sein Fußball-Interesse hat den deutschen Club TSV 1860 München dazu bewogen, den Papst zum Ehrenmitglied zu ernennen.

Die Berichte über das Abschneiden des Vereins bezieht er allerdings nicht aus den Medien, vielmehr lässt er sich sich wöchentlich von einem Schweizergardisten darüber unterrichten. Papst Franziskus legt nach eigenem Bekunden nicht jedes seiner Worte auf die Goldwaage. „Ich bin eher tollkühn. Das verursacht mir manchmal schöne Kopfschmerzen, weil mir ein Wort zu viel rausgerutscht ist“, sagte Franziskus. Teils verdrehten die Medien aber auch schon mal seine Worte oder rissen sie aus dem Zusammenhang. (mit KNA)

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