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Jasna Fritzi Bauer (l-r), Dar Salim und Luise Wolfram: Das neue Bremer "Tatort"-Team.

© Georg Wendt/dp

Das neue Bremer „Tatort“-Team stellt sich vor: Was? Anna Schudt spielt da auch mit?

„She was out of her fucking mind.“ Der neue Bremer „Tatort“ lässt, mit Ironie, hinter die Kulissen blicken.

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Regelmäßige Arbeit, gute Bezahlung, ständig Top-Quoten – für Schauspieler muss der Job des „Tatort“-Kommissars ein Traumjob sein. So nun auch für Jasna Fritzi Bauer. Die 31-Jährige gehört zusammen mit Luise Wolfram und Dar Salim zu den Auserwählten: Sie sind Nachfolger der langjährigen Bremer Ermittler Sabine Postel und Oliver Mommsen. Auserwählt? Nach Sichtung der Mockumentary „How to Tatort“ in der ARD-Mediathek stellt sich diese Sache, wenn auch augenzwinkernd, durchaus schon mal in anderem Lichte dar.

Die Frage ist ja: Wie geht man eigentlich so einen Fernseh-Traumjob an? Im Stil einer fiktionalen Dokumentation werden die drei neuen Bremer „Tatort“-Ermittler beim Teambuilding begleitet. Bauer, Wolfram und Salim spielen sich selbst bei der – fiktionalen – Vorbereitung auf ihre Rollen.

Dazu wenden sie sich in großen Einzel-Nahaufnahmen, im gediegenen braunen Ledersessel sitzend, direkt an die Zuschauer oder auch mal an die Kollegen. Das Ganze ein ironischer Blick hinter die Kulissen von Deutschlands erfolgreichstem Krimi-Format, wie es ihn in der 50jährigen „Tatort“-Geschichte noch nicht gegeben hat („How to Tatort“, sechs Folgen in der ARD-Mediathek).

Wobei man sich schon fragt, ob der Allüren-hafte Auftritt von Anna Schudt alias „Martina Bönisch“ aus dem Dortmunder „Tatort“, ihr Besuch hier bei den neuen Kollegen („ich bin die Anna und habe meinen Emmy-Preis hier nicht für meine ,Tatort’-Rolle bekommen“) wirklich so weit her geholt ist. Das muss doch nerven, wenn die Münsteraner Kollegen Thiel und Boerne mit ihren „idiotischen“ Geschichten und „müden Gags“ ständig die meisten Zuschauer haben. Das sei „unverdient und peinlich“.

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Von wegen: heile, große „Tatort“-Familie

„Wer solche Kollegen hat, braucht keine Feinde“, das könnte denn auch das Motto von „How to Tatort“ sein. Ausgeteilt wird nach allen Seiten. Hinter den Kulissen, vor den Kameras, untereinander. „Der dicke Ulmen, die Weicheier aus Weimar“, ein Hauen, Intrigieren und Stechen, bei dem erfahrene Kommissare kräftig mitmischen und den Jungen ungewollte Ratschläge erteilen.

Es tauchen auf: Wolfram Koch (Paul Brix, HR-„Tatort“) und Meret Becker (Nina Rubin, RBB-„Tatort“). Von wegen: heile, große „Tatort“-Familie. Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten ist das. Schadet mal nichts, im Jubiläumsjahr am TV-Mythos zu kratzen.

Bei aller Ironie und Selbstreferenzialität – „How to Tatort“ macht Lust auf mehr, auch mit dem hier englischsprechenden Dar Salim (bekannt aus „Game of Thrones“). „That was dark, man“, kommentiert der dänische Schauspieler den Auftritt von Anna Schudt. „She was out of her fucking mind.“ Im Frühjahr 2021 soll der erste neue Bremer „Tatort“ ausgestrahlt werden. Für Salim und Luise Wolfram, aber auch für Jasna Fritzi Bauer ein Karrieresprung.

Diese Frage muss sich Bauer nach wilderen Rollen in „Axolotl Overkill“ oder der Serie „Rampensau“ nicht mehr stellen: „Es müsste jemand auf die Idee kommen, mich anders zu besetzen.“ Nun „Tatort“-Cop. Das ist und bleibt Fernseh-Ruhmeshalle.

Der alteingesessenen Bönisch/Schudt gibt Bauer schon mal guten Konter: „Was? Die spielt auch mit im ,Tatort’?“. Ihr Vater, laut Mockumentary ein Riesen-„Tatort“-Fan, sollte glücklich sein. Jasna Fritzi Bauer wird nun regelmäßig bezahlt, als TV-Polizistin Liv Moormann.

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