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Zu meinem ÄRGER: Der schlechte Ruf der EU
Schauspieler Johann von Bülow ärgert der schlechte Ruf der EU. Dabei ist die EU ein Friedensgarant für die Europäer, hält er dem entgegen.
Stand:
Herr von Bülow, Sie spielen in der zweiten Staffel der Comedy „Parlament“ wieder den Kabinettschef des Präsidenten. Worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Geärgert habe ich mich, nicht nur diese Woche, sondern schon seit längerer Zeit, über den schlechten Ruf, den die EU bei vielen Europäern hat, auch in der Berichterstattung. Das Bürokratiemonster heißt es immer, oder einfach nur „Brüssel“, als Etikett für alles Schlechte, das aus Europa kommt.
Dabei ist die EU, wie ich nicht erst seit meiner Arbeit an der wunderbaren Serie „Parlament“ weiß, ein großartiges Projekt, das als zivilisatorische Errungenschaft mehr Anerkennung verdient. Gerade in Zeiten, in denen in Europa wieder ein Krieg tobt, sollte uns der hohe Wert einer Institution, in der verschiedenen Länder mit unterschiedlicher Kultur auf zivilisierte Weise nach Kompromissen suchen, bewusst sein. Auch wenn vieles nicht perfekt ist, so ist die EU ein Friedensgarant für uns Europäer.
Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Gefreut habe ich mich über die Dokumentation von Jessy Wellmer „Russland, Putin und wir Ostdeutsche“ (ARD Mediathek). Ein persönlicher Bericht darüber, warum die Menschen in Deutschland nach wie vor so unterschiedlich auf Russland blicken. Und ein Film, der einem bewusst macht, wie stark Prägungen, die man in der Kindheit erlebt hat, ein Leben lang fortwirken. Im Osten genauso, wie im Westen.
Welchen Podcast können Sie empfehlen?
Empfehlen kann ich den Podcast „OK, America?“ von Rike Havertz und Klaus Brinkbäumer bei Zeit online, der sehr interessant über amerikanische Politik berichtet und einen guten Überblick verschafft, was auf der anderen Seite des Atlantiks passiert.
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