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Zu meinem Ärger: WM-Kritik ist nicht überheblich!
Warum wird Deutschland Arroganz im Umgang mit Katar vorgeworfen? Die Medienwoche im Blick von RTL-Reporterin Nadine to Roxel.
Stand:
Nadine to Roxel ist Chefreporterin Politik im Hauptstadtstudio von RTL und ntv.
Frau to Roxel, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Über die Aussage von Ex-Außenminister Sigmar Gabriel, der Deutschland Arroganz im Umgang mit Katar vorgeworfen hat. Und bei Twitter gar fand, Deutschlands Arroganz sei „zum Ko…“. In drei Wochen findet in dem Land eine Fußball-WM statt. In einem Land, wo Homosexualität verboten ist und hart bestraft wird, wo Frauen im Alltag nicht gleichberechtigt sind und wo ausländische Arbeiter teils unter fürchterlichen Bedingungen arbeiten müssen. Da finde ich Kritik nicht überheblich, sondern angebracht und notwendig. Und in der Berichterstattung rund um die WM selbstverständlich auch unbedingt geboten. Das ist ja nicht nur ein großes Fußballereignis, wo alle mitfiebern, sondern ein Fußballereignis in einem Land, wo die Menschenrechtssituation problematisch ist. Keine Kritik wäre arrogant gegenüber den Menschen, die unter der Menschenrechtssituation zu leiden haben.
Gibt es auch etwas, worüber Sie sich gefreut haben?
„Gefreut“ ist bei diesem Thema wahrscheinlich der falsche Ausdruck. Aber ich freue mich über die Unterstützung für die Demonstranten und die mutigen Frauen im Iran. Viele Geschichten, Videos und Bilder verbreiten sich über Twitter und Instagram – mal ein positives Beispiel, was Social Media eben auch kann. Und auch bei den Demonstrationen in vielen deutschen Städten zeigen viele tausend Menschen ihre Solidarität. Das finde ich toll.
Was empfehlen Sie aus dem Internet?
Ich empfehle die Serie „Occupied“ in der Arte Mediathek. Nicht ganz neu, aber das Thema der Serie „Krieg um Energie“ ist erschreckend aktuell.
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