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Die britische Polizei (hier ein Archivbild) ermittelt.

© Dinendra Haria/Imago Images /Zuma Press

Update

Deutscher Austauschschüler in Großbritannien: 17-Jähriger nach brutaler Attacke im Krankenhaus

Mehrere Teenager sollen den Jungen so zugerichtet haben, dass er notoperiert werden musste. Die Polizei geht Hinweisen auf ein rassistisches Motiv nach.

Ein deutscher Austauschschüler liegt nach einer brutalen Attacke durch eine Gruppe von Teenagern in der britischen Stadt Canterbury im Krankenhaus. Der 17-Jährige habe schwere Kopfverletzungen erlitten, die eine Notoperation erfordert hätten und liege nun im Koma, berichtet der britische „Guardian“.

Sechs Teenager seien nach dem Vorfall am Donnerstag festgenommen worden, die Polizei gehe Hinweisen auf ein rassistisches Motiv nach, hieß es. Der Austauschschüler soll ursprünglich aus dem Libanon stammen. Laut „Guardian“ wohnen seine Eltern in Deutschland, sind aber keine EU-Bürger.

Die Labour-Abgeordnete Rosie Duffield, die in Canterbury in der Grafschaft Kent ihren Wahlkreis hat, erwirkte demnach bei Innenminister Sajid Javid ein beschleunigtes Einreiseverfahren für die Mutter des Opfers. Duffield schrieb auf Twitter, der Angriff sei ein „entsetzlicher und beschämender Fleck“ auf der ansonsten sehr friedvollen Stadt.

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Die Polizei war am Donnerstagabend gegen 18 Uhr wegen eines Angriffs auf einen Teenager ins Zentrum von Canterbury gerufen worden. Der 17-Jährige wurde schließlich per Hubschrauber in eine Klinik gebracht.

Nach Angaben der Polizei gab es seitdem sieben Festnahmen. Zunächst wurden ein 16-Jähriger, zwei 15-Jährige und eine 16-Jährige aus Canterbury sowie ein 17-Jähriger aus dem nahegelegenen Margate in Gewahrsam genommen. Außerdem nahm die Polizei einen 44-jährigen, offenbar Obdachlosen fest, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll. Diese sechs Personen wurden inzwischen alle wieder auf Kaution freigelassen.

Ein weiterer 17-jähriger Verdächtiger aus Canterbury wurde am Samstagabend festgenommen und blieb zunächst in Gewahrsam. Die Polizei rief mögliche Zeugen des Vorfalls dazu auf, sich bei ihr zu melden.

Die Grafschaft Kent im Südosten Englands, wo Canterbury liegt, lebt stark vom Tourismus, aber auch von internationalen Studenten und Austauschschülern, da die Stadt allein drei Universitäten hat. Fast 20 Prozent der Studenten in der rund 55.000 Einwohner großen Stadt kommen aus dem Ausland. Zudem ist Canterbury bei Touristen sehr beliebt und lockt mit ihrer Kathedrale und der Vielzahl an historischen Sehenswürdigkeiten jedes Jahr Tausende an Touristen an.

„Wir sind angesichts dieser Attacke entsetzt und wollen klarstellen, dass Canterbury offen für Besucher ist und dass wir andere Nationen respektieren und bewundern“, sagte die Labour-Abgeordnete Duffield. „Wir sind fassungslos angesichts dieser Attacke und möchten die Familie so gut wie möglich unterstützen. Nach einem Angriff dieser Art wollen wir uns darauf konzentrieren, was wir gemeinsam haben statt unsere Augen auf eine Politik der Spaltung zu richten.“

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