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Alexander Gerst bei einem Test seines Raumanzugs, den er bei dem heutigen Ausstieg aus der Internationalen Raumstation ISS anziehen wird.

© dpa

Alexander Gerst auf der ISS: Erster deutscher Weltraumspaziergang seit sechs Jahren

Voraussichtlich mehr als sechs Stunden wird der deutsche Astronaut Alexander Gerst schwebend im All verbringen. Es sind Reparaturen an der Raumstation ISS nötig - finden Sie hier auch einen Livestream.

Seit sechs Jahren war kein Deutscher mehr außerhalb eines Raumschiffs im All, nun ist es wieder soweit: Ab 14.15 wird Alexander Gerst an der Internationalen Raumstation ISS Montagearbeiten an einem Roboterarm und einem defekten Pumpenmodul erledigen. Der Einsatz soll mehr als sechs Stunden dauern (Livestream hier).

Rund 400 Kilometer über der Erde soll der 38-Jährige an der Internationalen Raumstation ISS die nötigen Reparaturen vornehmen. Unterstützt wird Gerst dabei von seinem US-Kollegen Reid Wiseman, den er per Twitter freudig auf den Einsatz einstimmte:

Auch per Facebook hat Gerst Raumfahrtfans an seiner Erfahrung teilhaben lassen und zahrleiche Eindrück sowie Fotos geteilt.

Es ist der erste Außenbordeinsatz eines deutschen Raumfahrers im Kosmos seit mehr als sechs Jahren. Gerst arbeitet seit Ende Mai auf dem Außenposten der Menschheit. Der Geophysiker aus Künzelsau in Baden-Württemberg soll Anfang November zur Erde zurückkehren. Gerst hat für einen solchen Außeneinsatz auf der Erde trainiert. In Houston übte er dafür in einem Tauchbecken der Nasa, in dem ein Nachbau der ISS versenkt ist. Dort lernte Gerst in voller Raumanzugmontur, wie sich das Arbeiten in der Schwerelosigkeit anfühlt und wie man sich in Notsituationen zu verhalten hat.

Für Deutschlands Raumfahrtchef Jan Wörner steht Gerst vor einer „ebenso schönen wie gefährlichen“ Aufgabe. „Astronauten begeben sich bei einem solchen Einsatz aus der schützenden Hülle der Raumstation direkt in die lebensfeindliche Umgebung des Weltalls“, sagte Wörner. Die stundenlangen Arbeiten seien keinesfalls ein „Weltraumspaziergang“, wie immer wieder gesagt werde, sondern extrem anstrengend.

Er setze sich dafür ein, dass Gerst nicht der letzte Deutsche auf dem Außenposten der Menschheit bleibe, betonte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Allerdings seien wichtige Entscheidungen über die weitere europäische Beteiligung an der Internationen Raumstation ISS noch nicht getroffen, räumte er ein.

(skb/nia/dpa)

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