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Der Wald- und Vegetationsbrand in der Gohrischheide im sächsischen Landkreis Meißen ist weiter nicht unter Kontrolle.

© dpa/Robert Michael

Feuerwehren mit mehr als 1000 Einsatzkräften aktiv: Waldbrände in Sachsen und Thüringen weiter außer Kontrolle

Noch immer brennen jeweils Hunderte Hektar in sächsischen und thüringischen Wäldern. Sowohl in der Gohrischheide als auch auf der Saalfelder Höhe rückt nun Verstärkung für die Löscharbeiten an.

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Bei den Waldbränden im Osten Deutschlands bleibt die Lage ernst. Sowohl auf der Saalfelder Höhe in Thüringen als auch in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg sind die Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle. An diesem Freitag kämpfen an beiden Orten insgesamt mehr als 1000 Einsatzkräfte gegen die Flammen an.

Zwar konnte in der Gohrischheide dem Landratsamt zufolge in der Nacht eine weitere Ausbreitung des Feuers in Richtung der Bundeswehrkaserne eingedämmt werden. Wie groß die betroffene Fläche aktuell ist, ist allerdings weiter unklar. Auch wegen des Windes verändere sich die betroffene Fläche in der Nähe eines einstigen Truppenübungsplatzes ständig.

Am Donnerstag hatte das Landratsamt eine Fläche von 200 Hektar angegeben, Feuerwehrleute vor Ort sprachen am Abend jedoch von rund 1000 Hektar. Für den Morgen ist eine Lagebesprechung für die nächsten Schritte anberaumt. Ab Freitagmorgen soll ein Bundeswehrhubschrauber die Löscharbeiten aus der Luft unterstützen.

In der Nacht zum Freitag waren mehr als 300 Kräfte von Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen im Einsatz, wie der Landkreis Meißen mitteilte. In sechs Einsatzabschnitten kämpften sie gegen die Flammen – unter anderem bei Jacobsthal, Neudorf (Gemeinde Zeithain), Heidehäuser, Lichtensee (Gemeinde Wülknitz) und Nieska (Ortsteil der Stadt Gröditz).

Der Waldbrand in der Gohrischheide war am Dienstag in Folge einer Hitzewelle ausgebrochen. Die Gegend liegt in einem Naturschutzgebiet mit ehemaligen Truppenübungsplätzen. An einigen Stellen griff das Feuer auch auf das benachbarte Brandenburg über.

Ein Feuerwehrfahrzeug in der Gohrischheide nahe Zeithain im sächsischen Landkreis Meißen.

© dpa/Robert Michael

Am Donnerstag hatte der Landkreis Meißen für die Gemeinden Gröditz, Zeithain und Wülknitz den Katastrophenalarm ausgerufen und die Einsatzleitung übernommen. Bereits am Mittwochabend war der Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser evakuiert worden, etwa 100 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die in Neudorf angeordnete Evakuierung wurde hingegen aufgehoben.

Verstärkung aus Bayern im Kampf gegen Waldbrand in Saalfeld

Auch auf der Saalfelder Höhe im Süden Thüringens ist der Waldbrand noch nicht unter Kontrolle. Zwar habe sich die Lage in der Nacht etwas verbessert, weil sich die Fläche des Brandes nicht ausgeweitet habe, sagte der Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt. Doch Grund zur Entwarnung gebe es bislang nicht.

Einsatzkräfte der Feuerwehr besprechen sich in einem Waldstück der Saalfelder Höhe.

© dpa/Daniel Vogl

Seit Mittwoch sind Feuerwehren und andere Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesland ununterbrochen im Einsatz. In der Nacht zu Freitag sei nun Verstärkung aus Bayern eingetroffen, sagte der Sprecher. Insgesamt seien derzeit 562 Einsatzkräfte vor Ort.

Am Tag im Laufe des Tages sollen weitere Kräfte aus Bayern dazustoßen, die bis Sonntag in Thüringen bleiben sollen. Die Brände erstreckten sich am Donnerstagabend über eine Fläche von rund 250 Hektar. Ortschaften im Umfeld des Feuers seien allerdings nicht in Gefahr. 

Der Brand auf der Saalfelder Höhe gilt mit Blick auf die vergangenen drei Jahrzehnte als beispiellos in Thüringen. Einem Experten des Landesforstbetriebs Thüringen Forst zufolge gilt das Feuer als größter seit 1993 erfasster Waldbrand in dem Bundesland. (dpa, AFP)

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