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Ein Räum- und Streufahrzeug fährt auf dem Münchener Flughafen Franz Josef Strauß.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Update

Flugausfälle in Frankfurt und München: Wetterdienst warnt deutschlandweit vor gefährlicher Glätte durch Schnee und Eisregen

Vor allem im Südwesten könne es brenzlig werden, so der DWD. Doch auch im Rest des Landes gibt es gefrierenden Regen. Es ist bereits zu Glätteunfällen gekommen.

Stand:

Der aktuelle Wintereinbruch mit Schneefall und frostigen Temperaturen hat in ganz Deutschland wie bereits am Samstag auch in der Nacht zu Sonntag für zahlreiche Verkehrsunfälle und -behinderungen gesorgt.

Die Gefahr ist weiter nicht gebannt: Angesichts von gefrierendem Regen und Glätte hat der Deutsche Wetterdienst abermals zur Vorsicht auf den Straßen aufgerufen.

Am Sonntag werde es von Südwesten nach Nordosten vorübergehenden gefrierenden Regen mit Glatteis- und Unwettergefahr geben, teilte der DWD am Samstagabend auf seiner Webseite mit. „Vielerorts Glätte, dabei im Südosten hohe Glättegefahr durch gefrierenden Regen(Unwetter)“, heißt es dort zudem.

„Glatt wird es allemal“, sagte ein Sprecher des DWD der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage im Nordosten werde nicht so brenzlig wie die im Südwesten.

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Der DWD-Meteorologe spricht aber von einer äußerst markanten Wetterlage. Baden-Württemberg sei zuerst davon betroffen.

Doch auch im Nordosten ist die Unfallgefahr groß. Bei einem Autounfall auf der Autobahn 24 bei Meyenburg (Landkreis Prignitz) etwa wurden eine 30-Jährige und zwei Kinder im Alter von einem und sechs Jahren leicht verletzt.

Der 40-jährige Fahrer des Autos sei mit dem Wagen aufgrund „unangepasster Geschwindigkeit bei witterungsbedingter Schneeglätte“ von der Fahrbahn abgekommen, teilte die Polizei mit. Anschließend landete das Auto im Graben und kam dort auf der Seite zum Liegen.

Die drei anderen Insassen verletzen sich dabei nach Polizei-Informationen leicht. Alle vier kamen zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus.

Auf der A81 bei Engen in Fahrtrichtung Singen überschlug sich ein Wagen der Bundespolizei wegen Glätte. Bei dem Unfall nordwestlich des Bodensees im Kreis Konstanz erlitten nach Polizeiangaben fünf Beamte leichte Verletzungen. Der Fahrer habe aufgrund der schneeglatten Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen verloren, hieß es.

Ein Fahrzeug des Winterdienstes räumt die Autobahn A661 nahe Oberursel in Hessen.

© imago/Jan Eifert

Bereits in der Nacht auf Samstag hatte es insbesondere im Südwesten Deutschlands mehrere Glätteunfälle gegeben. Ein Großteil der witterungsbedingten Unfälle sei darauf zurückzuführen, dass Menschen mit Sommerreifen auf schneebedeckten Fahrbahnen unterwegs seien, sagte eine Sprecherin der Freiburger Polizei. Sie geht aber nach eigenen Angaben davon aus, dass die Unwetterwarnungen viele Menschen vom Autofahren abhalten würden, sodass es nicht mehr Unfälle geben sollte als sonst.

Schneeräumdienst am frühen Sonntagmorgen im Einsatz in Darmstadt.

© IMAGO/HEN-FOTO/Peter Henrich

Der DWD empfiehlt allen Autofahrern, unnötige Fahrten zu vermeiden. Wer nicht unbedingt rausmüsse, sollte es lieber lassen – das gelte auch für Fußgänger.

Gefahren lauern indes auch an zugefrorenen Seen. Im bayerischen Berchtesgadener Land war eine 13-Jährige am Samstag auf einen zugefrorenen See gegangen – und kurz darauf eingebrochen. Sie sei 20 Meter entfernt vom Ufer ins eiskalte Wasser gestürzt, habe sich aber aus eigener Kraft zurück auf die Eisfläche ziehen können, teilte das das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit.

Flughäfen Frankfurt, München, Berlin und Stuttgart mit Problemen

Das Winterwetter sorgt am Frankfurter Flughafen bereits für Einschränkungen. Von den für den Tagesverlauf geplanten 1090 Starts und Landungen am Sonntag seien 120 annulliert worden, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport der Deutschen Presse-Agentur. Weil Start- und Landebahnen geräumt werden müssen und eine schlechtere Sicht herrsche, seien die Kapazitäten des Flughafens eingeschränkt.

Ein Flugzeug wird auf dem Frankfurter Flughafen enteist.

© dpa/Helmut Fricke

Auch die Enteisung der Maschinen dauere angesichts der Witterungsverhältnisse länger. Flugpassagieren riet der Sprecher, sich bei ihrer Airline über ihre Flüge zu informieren und gegebenenfalls auch mehr Zeit für die Anreise zum Flughafen einzuplanen.

Bereits am Samstag hatte der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport mitgeteilt, dass am Sonntag wegen der vorhergesagten Schneefälle und des gefrierenden Regens mit Flugausfällen und Verzögerungen zu rechnen sei. Besonders am Vormittag könne es dazu kommen, erklärte Fraport auf seiner Webseite.

Am Airport München gibt es ebenfalls bereits Einschränkungen im Flugverkehr. Laut Website des Flughafens wurden einige Flüge annulliert, die am Sonntagmorgen hätten starten sollen. Nach Angaben eines Flughafensprechers fielen die Entscheidungen der Airlines für die Flugausfälle bereits gestern. Sie seien eine „Vorsichtsmaßnahme“ gewesen. Es sei derzeit wechselseitig eine Start- und Landebahn offen, die andere werde geräumt.

Neben der „Einschränkung der Kapazität“ komme eine verminderte Sicht bei Schneefall hinzu, weshalb die Abstände bei den Abflügen und Landungen vergrößert würden. Zudem müssen laut Sprecher Maschinen enteist werden. Reisende sollen sich bei den Airlines über ihre Flüge informieren.

Ein Passagierflugzeug wird am frühen Morgen am Flughafen Stuttgart vom Eis befreit.

© dpa/onw-images/Marius Bulling

Auch am Stuttgarter Flughafen kommt es am Morgen zu Verspätungen, weil Flugzeuge enteist werden müssen. Sieben Flugzeuge seien bislang verspätet, sagte eine Sprecherin des Airports. Die Start- und Landebahn sei bereits vom Winterdienst geräumt worden und betriebsbereit. Landungen erfolgten den Angaben zufolge bereits am Morgen.

Ein Flugzeug der Gesellschaft British Airways wird am Flughafen BER vom Eis befreit.

© dpa/Jörg Carstensen

Auch am Hauptstadtflughafen BER waren schon am Samstag mehrere Flüge gestrichen worden. Insgesamt seien 30 Flüge betroffen gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Am Samstag wurden demnach bis zum Mittag 17 Abflüge gestrichen. Am Sonntag halbierte der BER die Zahl der Landungen ab 17.00 Uhr vorsorglich. Dann dürften nur noch etwa 20 statt 40 Maschinen pro Stunde landen, sagte eine Sprecherin der dpa. So solle eine sichere Abfertigung der Flugzeuge gewährleistet werden. Wegen des Wetters könne es auch zu Verspätungen kommen.

Montag wartet mit milden Temperaturen auf

Die Niederschläge breiten sich dem DWD zufolge im Laufe des Sonntags gen Nordosten aus. Im Süden und Südwesten sollen sie im Laufe des Nachmittags nachlassen, dort werden laut den Experten unterdessen auch die Temperaturen wesentlich milder. Höchstwerte von bis zu 13 Grad seien möglich. In der Nordosthälfte müsse allerdings weiter mit Temperaturen zwischen minus einem und plus fünf Grad gerechnet werden.

Der Winterdienst streut Streumittel bei Schneefall auf einer glatten Straße im ostwürttembergischen Aalen.

© dpa/Jason Tschepljakow

Generell bleibt es der Wetterbehörde zufolge in der Nordhälfte auch in der Nacht zum Montag regnerisch. Teils könne dort gar weiter Schnee oder gefrierender Regen fallen. Südlich von Mosel und Main fällt kaum noch Regen, südlich der Donau bleibt es komplett trocken.

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Die Tiefstwerte liegen zwischen -2 im Südosten Bayerns und bis +9 Grad am Niederrhein. Im Westen, im Bergland und an der Nordsee ist es weiter stürmisch.

Am Montag werden die Temperaturen laut den Meteorologen noch milder, steigen auf acht bis 15 Grad an. Nur in Niederbayern sei mit kühleren Werten zwischen vier und sieben Grad zu rechnen.

Ein Auto fährt auf einer mit Schneematsch bedeckten Straße in Köln.

© dpa/Henning Kaiser

In weiten Teilen Deutschlands wird der Himmel dabei wolkig oder stark bewölkt. Gebietsweise könne auch schauerartiger Regen einsetzen. An den Alpen bleibe es hingegen länger sonnig und trocken.

Wie die Aussichten fürs Skifahren aussehen, ist nach Aussage des Meteorologen bislang nicht klar. In Baden-Württemberg werde das Wetter im Verlauf des Sonntags milderer und am Montag gebe es Höchstwerte von 15 Grad.

„Skigebiete müssen bangen, dass überhaupt noch Schnee übrig bleibt“, sagte der DWD-Mitarbeiter der dpa. Demnach können sich die Skifahrer in Baden-Württemberg erst ab Dienstag wieder auf neuen Niederschlag freuen. (cst, dpa)

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