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Haftbefehle gegen sieben Verdächtige: Polizei zerschlägt Pädophilen-Netzwerk und befreit Jungen
Den Ermittlern gelingt es, einen Pädophilen-Ring aufzudecken. Sieben Verdächtige werden verhaftet und rund 620 Beweismittel sichergestellt. Aus der Wohnung eines Beschuldigten wird ein Zwölfjähriger befreit.
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Ermittlern ist ein Schlag gegen ein mutmaßliches Pädophilen-Netzwerk gelungen – dabei wurde vermutlich auch ein Kind aus einer direkten Notlage befreit. Das teilten die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und die Polizeidirektion Hannover mit.
Demnach haben die Beamten bei der Durchsuchung einer Wohnung eines Tatverdächtigen einen zwölfjährigen Jungen unter Umständen angetroffen, „die den Tatverdacht des sexuellen Missbrauchs begründen“. Der tatverdächtige Mann wurde festgenommen. Außerdem habe es in den vergangenen Wochen weitere Durchsuchungen und Festnahmen gegeben, hieß es in der Mitteilung.
Die Festnahmen stehen im Zusammenhang mit einem seit Dezember bei der Polizei in Hannover laufenden Verfahren, in dem bereits im April 19 Verdächtige in Deutschland und Frankreich festgenommen wurden. Die damals erlangten Erkenntnisse brachten die Ermittler auf die Spur der neuen Verdächtigen.
Insgesamt wurden Haftbefehle gegen sieben Beschuldigte aus Bayern, Schleswig-Holstein, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Thüringen erlassen. Die Männer im Alter von 41 bis 53 Jahren sitzen demnach bereits in Haft. Ermittelt wird gegen sie wegen des Verdachts der bandenmäßigen Verbreitung kinderpornografischer Inhalte. Sie sollen auf Kinderpornografie-Plattformen im Darknet als Administratoren und Moderatoren Fotos und Videos vom sexuellen Missbrauch von Kindern zugänglich gemacht und aktiv geteilt haben.
Auch sei eine Online-Plattform abgeschaltet worden, „die unter dem Deckmantel der musikalischen Talentförderung der Kontaktanbahnung zwischen Pädophilen und Minderjährigen diente“, wie es weiter hieß. Es seien insgesamt rund 620 Beweismittel sichergestellt worden, darunter auch verbotene Sexpuppen in Kindergestalt.
Drei der Tatverdächtigen lebten den Ermittlern zufolge jahrelang in einer Wohngemeinschaft in Südhessen unter einem Dach und sollen von dort aus gemeinsam die pädosexuelle Anbahnungsplattform im Internet administriert haben. Mehrere Tatverdächtige sollen Teilgeständnisse abgelegt haben. (dpa, AFP)
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