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„Ich stehe völlig unter Schock“: Taylor Swift entsetzt über die tödliche Attacke auf Kindertanzkurs in Southport
Bei einem Messerangriff auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport sterben drei Kinder, zehn weitere Personen werden verletzt. Ein 17-jähriger Tatverdächtiger wurde verhaftet. Nun meldet sich Swift zu Wort.
Stand:
Nach einem Messerangriff auf einen Tanzkurs im britischen Southport ist ein drittes Kind an seinen Verletzungen gestorben. Es handle sich dabei um ein neunjähriges Mädchen, wie die britische Polizei mitteilte. Die anderen beiden Todesopfer seien ein sechs- sowie ein siebenjähriges Mädchen.
Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden bei dem Vorfall nördlich von Liverpool verletzt. Einige Opfer sind nach wie vor in einem kritischen Zustand.
Ein 17-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen. Er wurde in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren und lebte nach BBC-Informationen seit 2013 im Gebiet Southport. Das Motiv ist weiter unklar.
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Die Tat sorgt landesweit für Entsetzen. Großbritanniens Premier Keir Starmer äußerte sich nach dem Vorfall bestürzt. „Ich weiß, dass das Land zutiefst schockiert ist“, sagte er in einer Videobotschaft. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen. Ihr Schmerz ist unvorstellbar.“ Später dankte Starmer den Rettungs- und Einsatzkräften persönlich vor Ort. Wie viele andere Menschen legte er am Tatort Blumen nieder.
Er sei nach Southport gekommen, um den Opfern und ihren Familien seinen Respekt zu erweisen, sagte der Regierungschef am Nachmittag bei einem Besuch am Schauplatz des Angriffs. Sie durchlebten „einen Schmerz und eine Trauer, die sich die meisten von uns nicht vorstellen können - ich selbst kann mir das als Vater nicht vorstellen“.

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Der britische König Charles III. sprach in einer Erklärung sein „tiefstes Beileid, seine Gebete und sein tiefstes Mitgefühl“ aus. Er bezeichnete den Vorfall als „absolut schrecklich“. Prinz William und seine Frau Kate schrieben im Onlinedienst X, „dass wir uns als Eltern nicht vorstellen können, was die Familien, Freunde und Angehörigen der in Southport getöteten und verletzten Menschen durchmachen“. Sie nannten den Angriff „abscheulich“.
Die Polizei war nach eigenen Angaben gegen 11.00 Uhr (Ortszeit) zu einem Haus in einem ruhigen Wohnviertel gerufen worden. Laut der örtlichen Polizeichefin Serena Kennedy fand dort ein Tanzunterricht für Kinder statt, bei dem zu Songs der US-Sängerin Taylor Swift getanzt wurde.
„Der Angreifer ist mit einem Messer bewaffnet in das Gebäude eingedrungen und hat die Kinder angegriffen“, sagte Kennedy vor Journalisten. Erwachsene, die vor Ort waren, hätten versucht, die Kinder zu beschützen. „Alle Verletzten haben Stichwunden erlitten“, fügte sie hinzu.
Der Leiter des Rettungsdienst, Dave Kitchin, sprach von einem „verheerenden Bild“ am Tatort. Der Angriff werde an dem Ort „dauerhaft Spuren“ hinterlassen.

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Dem festgenommenen 17-Jährigen werde nun Mord und versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei weiter mitteilte. Vor Ort sei ein Messer sichergestellt worden. Der junge Mann befinde sich in Gewahrsam, die Ermittlungen „zur Klärung des Motivs für diesen tragischen Vorfall“ dauerten an.
Dass es sich bei dem Angriff um einen Terrorakt handelt, schlossen die Beamten zunächst aus. Das Tatmotiv werde noch ermittelt, hieß es. Nach weiteren Verdächtigen wurde demnach nicht gefahndet.
Taylor Swift entsetzt über den Angriff
Popstar Taylor Swift ist entsetzt über die tödliche Attacke. „Der Schrecken des gestrigen Angriffs in Southport geht mir noch immer durch den Kopf und ich stehe völlig unter Schock“, schrieb die US-Sängerin in ihrer Instagram-Story.
„Das waren nur kleine Kinder bei einem Tanzkurs“, schrieb Swift weiter. „Ich weiß überhaupt nicht, wie ich diesen Familien jemals mein Mitgefühl aussprechen soll.“ Die Sängerin zeigte sich betroffen über „den Verlust von Leben und Unschuld“ und erinnerte an das „entsetzliche Trauma“ der Angehörigen sowie der Ersthelfer.

© dpa/Jordan Strauss
Der Ferienkurs für Kinder zwischen sechs und elf Jahren war mit 25 Teilnehmern ausgebucht, wie die BBC berichtete. Auf dem Plan standen demnach ein Tanz- und Yoga-Workshop sowie das Basteln von Armbändern, wie sie viele Taylor-Swift-Fans tragen.
Fans der Sängerin riefen spontan zu Spenden für die Familien der Opfer auf. Auf der Spendenplattform JustGiving kamen in kurzer Zeit bereits mehr als 60.000 Pfund (rund 71.200 Euro) zusammen.
Innenministerin am Tatort
In der Stadt zwischen Liverpool und Blackpool gingen die Ermittlungen weiter. Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Trauernde legten Blumen und Kuscheltiere nieder. Innenministerin Yvette Cooper machte sich vor Ort einen Eindruck. Der örtliche Fußballclub Southport FC sagte ein Testspiel ab.
Die Zahl der mit Stichwaffen ausgeübten Gewalttaten ist in Großbritannien zuletzt gestiegen. 2023 waren es laut offiziellen Statistiken mit fast 50.000 sieben Prozent mehr als noch 2022. Innerhalb von zehn Jahren verdoppelte sich die Anzahl dieser Taten. (dpa, AFP)
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