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Marius Borg Høiby, hier an der Seite seiner Mutter Kronprinzessin Mette-Marit. (Archivbild)

© Lise Aserud/NTB/dpa/Archiv

Lange Liste an Vorwürfen gegen Mette-Marits Sohn: Marius Borg Høiby wird dreier Vergewaltigungen verdächtigt

Mehrere Sexualdelikte, Körperverletzung, Verkehrsverstöße: Der norwegische Prinzessinnensohn soll zahlreiche mitunter schwere Straftaten begangen haben. Ob Anklage erhoben wird, ist unklar.

Stand:

Wird der älteste Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit vor Gericht gestellt? Die in dem Fall ermittelnde Polizei wirft Marius Borg Høiby insgesamt 23 mutmaßliche Straftaten vor, darunter schwere Sexualdelikte – wie Vergewaltigung in drei Fällen.

Es gebe eine zweistellige Zahl an Geschädigten in dem Fall, gab der Strafverfolger der Osloer Polizei, Andreas Kruszewski, zum Abschluss der zehnmonatigen Ermittlungen auf einer Pressekonferenz in der norwegischen Hauptstadt bekannt. 

Im Detail wird Høiby folgender Straftaten beschuldigt: „Ein Fall von Vergewaltigung mit Geschlechtsverkehr, zwei Fälle von Vergewaltigung ohne Geschlechtsverkehr, vier Fälle von sexuell kränkendem Verhalten, ein Fall von Misshandlung in engen Beziehungen, zwei Fälle von Körperverletzung, ein Fall von Sachbeschädigung, ein Fall von Drohung, fünf Fälle von Verstößen gegen Besuchsverbote, ein Fall von Verunglimpfung eines Polizeibeamten und fünf Fälle von Straßenverkehrsverstößen“, verlas Kruszewski die Liste der Anschuldigungen.

Høiby sei im Herbst 2025 und Frühjahr 2025 mehrmals verhört worden und habe mit der Polizei zusammengearbeitet, sagte Kruszewski.

Nun müsse die Osloer Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie Anklage gegen den 28-Jährigen erheben wolle. Ein Zeitpunkt für eine solche Entscheidung ist noch nicht bekannt.

Der Strafverfolger der Osloer Polizei, Andreas Kruszewski, gab Ermittlungsergebnisse im Fall des norwegischen Prinzessinnensohns Marius Borg Høiby bekannt.

© REUTERS/NTB/Ole Berg-Rusten

Andere Verfahren, darunter zu mehreren vermuteten Sexualstraftaten, seien hauptsächlich aus Beweismangel oder wegen Verjährung eingestellt worden, sagte Kruszewski.

Høiby weist Vergewaltigungsvorwürfe zurück

Bleiben noch die besagten 23 Strafpunkte. Allein die vorgeworfenen Sexualdelikte können nach norwegischem Recht potenziell mehrere Jahre Gefängnis nach sich ziehen – sofern die Staatsanwaltschaft sich dazu entscheidet, Anklage zu erheben. 

Høibys Anwältin sagte der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, ihr Mandant weise die Vergewaltigungsvorwürfe zurück. Vor allem die Vorwürfe zu den Sexualdelikten bestreite er entschieden, bekräftigte einer seiner weiteren Verteidiger, Petar Sekulic, dem norwegischen Rundfunksender NRK. 

Keine Funktion im norwegischen Königshaus, doch großer royaler Schaden

Im August 2024 hatte Høiby eingeräumt, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben.

Nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe hatte Høiby im November eine Woche in Untersuchungshaft verbracht. In einer schriftlichen Stellungnahme berichtete er damals von psychischen Problemen und davon, seit längerem mit dem Missbrauch von Drogen zu kämpfen. Anschließend machte er Berichten zufolge einen Drogenentzug in London

Marius Borg Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit (51) und der Stiefsohn von Kronprinz Haakon (51). Zusammen mit dem Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra (21) und den Prinzen Sverre Magnus (19).

Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses. Trotzdem bestimmt der Fall Høiby seit fast einem Jahr die royalen Schlagzeilen in Norwegen. 

Für den Ruf der norwegischen Monarchie sind die Entwicklungen fatal. Einer im Dezember veröffentlichten Umfrage zufolge sagten 45 Prozent der Befragten, ihre Meinung zum Königshaus habe sich innerhalb des vergangenen Jahres verschlechtert. (dpa, AFP)

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