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17.05.2023, Italien, Castel Bolognese: Ein Anwohner geht an einem Armeelastwagen in einem überschwemmten Dorf vorbei.

© dpa/Luca Bruno

Update

Nach dramatischen Überschwemmungen: Mehr als 36.000 Menschen in Italien aus ihren Häusern vertrieben

In einigen Gebieten der Region an der Adriaküste gilt weiterhin die höchste Alarmstufe. Die Sorge vor erneutem Regen ist groß.

| Update:

Die Überschwemmungen und Erdrutsche nach heftigen Regenfällen in Italien haben nach Behördenangaben von Samstag mittlerweile mehr als 36.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Mindestens 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen in dieser Woche ums Leben gekommen und rund 15.000 Menschen mussten evakuiert werden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa.

Die Behörden der Region Emilia-Romagna verlängerten die Alarmstufe Rot wegen weiterer Niederschläge bis Sonntag. Für den Sonntag wurde auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zum Besuch in den am heftigsten betroffenen Gebieten erwartet.

Meloni hatte am Samstag angekündigt, den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima früher als ursprünglich geplant zu verlassen. Angesichts der dramatischen Überschwemmungen wolle sie die Entwicklungen in dem betroffenen Gebiet von Italien aus beobachten, sagte Meloni am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. „Mein Gewissen verlangt von mir, zurückzukehren.“

Sie bedankte sich bei allen Einsatzkräften, freiwilligen Helfern sowie politischen Verantwortlichen, die unter Hochdruck arbeiten. „Ich kann in einer so schwierigen Zeit nicht länger von Italien fernbleiben: Ich muss persönlich arbeiten, um die notwendigen Antworten zu geben.“

Sie bedankte sich außerdem für die ihr entgegengebrachte Solidarität während des Gipfels. Italienischen Medienberichten zufolge will die Rechtspolitikerin bereits im Laufe des Sonntags das betroffene Gebiet besuchen, um sich dort einen eigenen Eindruck zu machen.

Hunderte Rettungskräfte im Einsatz

In einigen Gegenden zieht sich das Wasser langsam zurück – Hunderte Rettungskräfte und Freiwillige sind nun im Einsatz, um die Straßen vom Schlamm zu befreien.

Rettungskräfte arbeiten am 19. Mai 2023 an der Stelle eines Erdrutsches in Bologna, Region Emilia-Romagna, Italien.
Rettungskräfte arbeiten am 19. Mai 2023 an der Stelle eines Erdrutsches in Bologna, Region Emilia-Romagna, Italien.

© IMAGO/Xinhua/Gianni Schicchi

Seit Beginn der heftigen Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu mehr als 3000 Einsätzen aus, an denen rund 1000 Feuerwehrleute beteiligt waren, hieß es am Samstagmorgen. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna sowie Forlì-Cesena.

Sorge vor neuem Regen am Wochenende

Die Sorge ist nun erneut groß vor dem neuen Regen, der am Wochenende erwartet wird. Vor allem in der Provinz rund um die Stadt Ravenna spitzte sich die Lage bereits am Freitag wieder zu. Es traten erneut Flüsse über die Ufer.

Vor allem Erdrutsche, von denen die Gebiete nun heimgesucht werden, erweisen sich aktuell als große Gefahr. Mehrere Gemeinden kämpften zudem mit Problemen bei der Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung.

Italiens Regierung plant unterdessen am Dienstag eine Kabinettssitzung, um Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gebiete zu beschließen. (dpa/AFP)

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