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Bollywood-Star Katrina Kaif stellte ein Video ins Netz.

© Guillaume Horcajuelo/EPA/dpa

Personal fehlt wegen Coronavirus: Haushaltsvideos von Bollywood-Stars für Reiche in Indien

Das Coronavirus stellt in Indien Wohlhabende vor Probleme: Sie müssen nun die Hausarbeit verrichten. Bollywood-Stars helfen augenzwinkernd - und ernten Kritik.

Normalerweise erledigen sich lästige Arbeiten in vielen indischen Mittel- und Oberschichtshaushalten wie von selbst. Bodenputzen, Möbel abstauben, Geschirrspülen, Wäsche waschen, Lebensmittel kaufen, Essen kochen und Kinder betreuen - darum kümmern sich oft Hausangestellte.

Aber in Corona-Zeiten ist das anders - denn auch die Hausangestellten müssen gerade zu Hause bleiben oder flohen in ihre Heimatdörfer, außer sie leben im Anwesen ihrer Arbeitgeber. In Indien gilt eine strenge dreiwöchige Ausgangssperre. So sprangen Bollywood-Stars in die Bresche - und stellen Tipps und Tutorialvideos ins Netz - wohl um privilegierteren Indern bei den ungewohnten Aufgaben zu helfen.

Die beliebte Bollywood-Schauspielerin Katrina Kaif etwa zog sich eine Schürze um und spülte Geschirr: „Ich dachte ich mache ein kurzes Auffrischungsvideo für diejenigen von uns, die das vergessen haben“, sagte die 36-Jährige und lachte.

Dann erklärte sie den Zuschauern ihre Strategie zum wassersparenden Spülen: Zuerst das Spülbecken mit Wasser füllen, alles Geschirr einzeln mit dem Schwamm schrubben, zur Seite legen und anschließend alles mit Wasser abspülen.

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Mehr als sechs Millionen Menschen haben sich das Video angeschaut, das Kaif vergangene Woche auf Instagram geladen hatte. In einem anderen Video wischt sie den Boden und schrieb dazu: „Übrigens ist das eine echt gute Trainingsübung.“ Mehr als sieben Millionen Leute klickten das an.

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Bei Schauspieler Rajkummar Rao gab es Kochtipps in der Insta-Story. Er postete Fotos von sich beim Gemüse-Schnippeln sowie dem fertigen Gericht und riet: „Falls ihr Zwiebeln schneidet, könnt ihr eine Sonnenbrille tragen.“ Und Schauspielerin Shilpa Shetty Kundra gab Müttern auf Facebook Ideen, wie sie ihre Kinder während der Quarantäne-Zeit beschäftigen können - etwa mit selbst gemachten Chips.

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Weil sie sich selbst bei banalen Haushaltsaufgaben filmten, erhielten die Stars viel Lob online. Einige kritisierten sie jedoch, alberne Videos zu machen - besonders weil gerade Millionen von armen Indern wegen der Ausgangssperre ihr Einkommen verloren haben und Angst haben zu verhungern.

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Indien, das insgesamt 1,3 Milliarden Einwohner hat, hat bisher - Stand Freitag - nur 2300 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen gemeldet. 59 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19. Experten zweifeln die Zahlen jedoch an und vermuten eine hohe Dunkelziffer, da nur wenige Menschen getestet werden.

Hintergründe zum Coronavirus:

Am Freitag hatte die Polizei nach dem Tod von zwei Coronavirus-Infizierten einen der größten Slums Asiens teilweise abgeriegelt. In dem riesigen Armenviertel Dharavi in der Millionenmetropole Mumbai gibt es nun acht „Sicherheitsbereiche", wie ein Behördensprecher bekanntgab. Die Bewohner wurden unter häusliche Quarantäne gestellt. Niemand darf die abgesperrten Bereiche verlassen oder betreten. Die Häuser der Infizierten und die Umgebung wurden desinfiziert.

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Zwei Todesfälle und eine weitere Infektion in Dharavi haben die Behörden in Mumbai jedoch alarmiert. In dem Slum, der durch den Film „Slumdog Millionaire" von 2008 weltbekannt wurde, leben und arbeiten eine Million Menschen in Hütten, Wohnungen und kleinen Fabriken.

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Experten befürchten, dass sich das Coronavirus in den engen Gassen des Slums rasant ausbreiten könnte. „Die Menschen aus Dharavi halten sich an die Regeln und bleiben mit ihren Kindern zu Hause“, sagte der Behördensprecher Vijay Khabale-Patil.

Der Bewohner Mobinuddin Shaikh berichtete dagegen, in Dharavi hätten sich bislang nur wenige Menschen an die in der vergangenen Woche verhängte landesweite Ausgangssperre gehalten. Nun seien viele Bewohner in Panik. Schützen können sie sich allerdings kaum: „Wir sind eine fünfköpfige Familie“, sagte der 51-Jährige Shaikh. „Wir nutzen Gemeinschaftstoiletten und öffentliche Wasserstellen. Nur Gott kann uns retten.“ (dpa, AFP)

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