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Thema

Pakistan

Knapp vier Wochen nach der Terrorattacke auf Bombay verschärft sich der Ton zwischen den Atommächten Indien und Pakistan. Delhi wirft Islamabad vor, einen Schmusekurs gegenüber den mutmaßlichen Hintermännern zu fahren und diese schützen zu wollen.

Das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan bleibt angespannt. Drei Wochen nach den Terroranschlägen von Bombay drängt Indien die pakistanische Regierung weiterhin zur Auslieferung mutmaßlicher Terroristen. Pakistan beschuldigt Indien unterdessen, mit Kampfjets in den pakistanischen Luftraum eingedrungen zu sein.

Drei Wochen nach den Terroranschlägen von Bombay hat Indien den Friedensprozess mit Pakistan offiziell auf Eis gelegt. Im Dialog zwischen den beiden Ländern gebe es wegen der Anschlagserie derzeit eine "Pause", sagte Indiens Außenminister Pranab Mukherjee am Dienstag in Srinagar.

Nach einem relativ friedlichen Jahr 2007 ist die Welt in diesem Jahr wieder unsicherer geworden. Zu dem Schluss kommt das am Montag veröffentlichte Konfliktbarometer des Heidelberger Instituts für internationale Konfliktforschung.

Hilfe aus Europa: Nach den Anschlägen in Indien soll Pakistan sein Terroristenproblem in den Griff bekommen, fordert Großbritanniens Regierungschef Brown. Bei der Bekämpfung will er den Pakistanern beistehen - allerdings ist das Angebot nicht ganz uneigennützig.

Pakistanische Sicherheitskräfte haben zahlreiche Verdächtige im Fall der Bombenattentate in Bombay festgenommen. Die Lage in der Region ist weiterhin äußerst angespannt.

Anschlag auf Nato-Lkw

Jetzt haben sie ihre Drohung wahrgemacht: Extremisten kündigten wiederholt an, die Nachschubwege der Nato-Truppen zu blockieren. Bei einem Anschlag auf einen Nato-Fuhrpark in Pakistan sind mehr als sechzig Lastwagen zerstört und ein Wachmann getötet worden.

Einen üblen Scherz hat sich ein unbekannter Anrufer in Pakistan erlaubt. Er rief beim pakistanischen Präsidenten an und gab sich als indischer Außenminister aus. Dabei drohte er Pakistan mit Krieg, sollte das Land die Terroristen von Bombay nicht ausliefern.

Gut eine Woche nach den verheerenden Anschlägen von Bombay ist Indien wieder im Ausnahmezustand: An großen Flughäfen herrscht höchste Alarmbereitschaft. Die Befürchtung: Luftpiraten könnten Flugzeuge entführen, um damit Anschläge zu verüben.

Streubomben

In Folge der breiten Empörung über Israels Kriegsführung mit Streubomben im Libanon-Krieg haben am Mittwoch an die 100 Staaten eine Konvention zum weltweiten Verbot von Streumunition unterzeichnet. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von einem "Meilenstein auf dem Weg der internationalen Rüstungskontrolle".

Bomben in Bollywood: Wie die indische Unterhaltungsindustrie den Konflikt zwischen Hindus und Moslems bebildert.

Von Sebastian Handke

Die indische Regierung macht "Elemente in Pakistan" für die Anschläge in Bombay verantwortlich, Außenminister Pranab Mukherjee drohte der pakistanischen Führung mit "ernsthaften Konsequenzen". Vier Kriege haben die Atommächte schon gegeneinander geführt - ein Grund zur Beunruhigung? Ein Gespräch mit Carsten Rauch von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.

Zu den Terrorakten in Bombay hat sich die bislang unbekannte islamistische Gruppe „Deccan Mujahedeen“ bekannt. Doch die „New York Times“ berichteteunter Berufung auf US-Geheimdienstkreise, dass sich Hinweise verdichteten, nach denen die in Pakistan ansässige Rebellengruppe Lashkar-e-Taiba für die Angriffserie verantwortlich sei.

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Drei Tage nach Beginn der verheerenden Terrorwelle ist das Taj-Mahal-Hotel in Bombay anscheinend befreit. Drei Terroristen seien beim Sturm getötet und einer gefangen genommen worden. Dabei ist im Gebäude erneut ein Feuer ausgebrochen.

Wer die Drahtzieher des Terrors in Bombay sind, ist weiter ungeklärt. Ursprünglich bekannte sich eine bislang unbekannte Gruppierung namens "Deccan Mujahedeen" zu den Anschlägen. Auch eine Verbindung zu Al Qaida zu den Anschlägen wird nicht ausgeschlossen. Die Regierung in Neu-Delhi wiederum hat schwere Vorwürfe gegen Pakistan erhoben.

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