zum Hauptinhalt
Elch „Emil“ setzt seinen Spaziergang durch St. Pölten fort, ein Polizist läuft ihm hinterher.

© dpa/APA/Helmut Fohringer

Wildtier auf Wanderschaft durch Österreich: Elch „Emil“ streift weiter umher – und legt wichtige Bahnstrecke lahm

Seit rund zweieinhalb Wochen beschäftigt der „Wahl-Niederösterreicher“ das Land. Nun hat der Jungbulle in St. Pölten den Zugbetrieb zwischen Wien und Westeuropa gestört.

Stand:

Auf der Wanderschaft durch den Osten Österreichs hat ein junger Elch eine der wichtigsten Bahnrouten des Landes stundenlang blockiert.

„Wir mussten den Zugsverkehr vorübergehend einstellen, weil sich der Elch auf den Gleisen im Hauptbahnhof in St. Pölten bewegt hat“, sagte ein Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Samstagabend dem ORF.

„Um die Sicherheit des Elches und aller Beteiligten“ von Polizei und Bahn nicht zu gefährden, sei die Route gesperrt worden, sagte der Sprecher zudem der Deutschen Presse-Agentur.

Demnach hatte sich der Elch auf einem Bahndamm der Westbahnstrecke aufgehalten, die Wien mit dem westlichen Österreich, Deutschland und Westeuropa verbindet.

Um das Wildtier zum Weitergehen zu bewegen, sei eine Verschub-Lokomotive im Schritttempo auf das Tier zugefahren, erklärte der Sprecher weiter.

Elch „Emil“ beim Schmausen in einem Wohngebiet von St. Pölten.

© AFP/APA/Helmut Fohringer

Nach mehr als vier Stunden wurde die Strecke kurz vor 1.00 Uhr am Sonntag wieder freigegeben. Zuvor war der Elch durch St. Pölten im Bundesland Niederösterreich gestreift und dabei von Schaulustigen beobachtet worden.

„Emil“ kam wohl aus Osteuropa nach Österreich

Das als „Emil“ bekannte Wildtier erregt seit rund zweieinhalb Wochen als „Wahl-Niederösterreicher“ die Aufmerksamkeit der Medien und Öffentlichkeit in Österreich.

Die österreichische Polizei verfolgt Elch „Emil“ (m.) in St. Pölten auf Schritt und Tritt.

© AFP/APA/Helmut Fohringer

In den vergangenen Wochen war der Elchbulle bereits über den Korneuburger Golfplatz gestreift, im Strandbad Klosterneuburg unterwegs und rund zehn Kilometer vor der österreichischen Hauptstadt Wien in der Donau schwimmen.

Die Polizei in Niederösterreich ist jedenfalls ordentlich mit dem Paarhufer beschäftigt. So musste sie etwa an einer Autobahn eine Tiersperre zur Verkehrssicherheit errichten, wie der „Standard“ berichtete. Demnach darf „Emil“ als geschützte Wildtierart mit ganzjähriger Schonzeit weder gejagt noch betäubt werden.

Elch „Emil“ steht zwischen Autos auf einer Straße im österreichischen St. Pölten.

© dpa/APA/Helmut Fohringer

Der Tierschutzverein St. Pölten rief dazu auf, das Tier in Ruhe zu lassen. „Ein gestresster Elch kann panisch fliehen und so Unfälle verursachen“, schrieb die Gruppe auf Facebook.

In Österreich lebt keine heimische Elchpopulation. Der etwa dreijährige „Emil“ könnte, so in den Medien zitierte Fachleute, aus Tschechien oder Polen stammen, wo es Elch-Bestände gibt.

Auch nach Deutschland kommen immer wieder Elche. Vor wenigen Monaten galt ein großes Exemplar aus der Familie der Hirsche als Ursache für einen Unfall auf der Autobahn bei Dresden. (cst, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })