
© dpa/Bruce Wall
Tödlicher Helikopter-Absturz in New York: Verunglückter Siemens-Manager arbeitete in Berlin
Ein Helikopter stürzt in den Hudson River. Drei Kinder und drei Erwachsene kommen ums Leben. Der 49 Jahre alte Agustín Escobar hatte seinen Dienstsitz in Berlin.
Stand:
Tragisches Ende eines Hubschrauber-Touristenausflugs in der Millionenmetropole New York: Beim Absturz des Helikopters in den kalten Hudson River an der Westseite von Manhattan sind alle sechs Insassen - drei Kinder und drei Erwachsene - ums Leben gekommen.
Das Unglück hat auch die Diskussion über die Zukunft dieser bei Touristen sehr beliebten, in New York aber höchst umstrittenen Hubschrauber-Ausflüge, bei denen in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Menschen ums Leben kamen, neu angefacht.
Unter den Toten sind neben dem Piloten auch ein Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility, der 49 Jahre alte Agustín Escobar, sowie seine Frau. Escobar war dort Chef der Sparte Rail Infrastructure. Sein Dienstsitz war in Berlin. Seine Frau arbeitete für den Energietechnikhersteller Siemens Energy.
Beide Unternehmen bestätigten die jeweilige Identität der Opfer. „Wir sind zutiefst bestürzt über den tragischen Hubschrauberabsturz, bei dem Agustin Escobar und seine Familie ums Leben gekommen sind“, schrieb Siemens in einer Mitteilung. „Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Angehörigen.“
Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache. New Yorks Bürgermeister Eric Adams zufolge waren alle Fluggäste nach vorläufigen Informationen zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Fluss vor Manhattan stürzte.
Es handele sich um eine Familie aus Barcelona, schrieb der Regierungschef der spanischen Region Katalonien, Salvador Illa, in einem Post auf der Plattform X. Er sprach zugleich sein Beileid aus. Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte auf X.
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Wie es zu dem Absturz am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) kam, war zunächst unklar. Auf Videoaufnahmen und Fotos ist zu sehen, wie der Helikopter kopfüber in der Luft liegt, bevor er abstürzt.
Michael Roth, zu dessen Unternehmen der Hubschrauber für Touristenrundflüge in der Millionenstadt gehört, sagte der britischen Zeitung „The Telegraph“: „Er (der Pilot) meldete sich und sagte, dass er landen würde und dass er Treibstoff bräuchte. Es hätte etwa drei Minuten dauern sollen, zurückzukehren, aber nach 20 Minuten war er immer noch nicht da.“
Der „New York Post“ sagte Roth, er könne sich das Unglück nur mit einem Vogelschlag oder einem Versagen der Rotorblätter erklären.
Ein weiterer Hubschrauber der Firma habe sich dann auf den Weg gemacht und aus der Luft den abgestürzten Helikopter im Hudson gesehen. Medienberichten zufolge waren Hubschrauber der Firma in der Vergangenheit schon mehrfach mit technischen Problemen aufgefallen.
Trump: „Aufnahmen sind schrecklich“
Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Hubschraubers vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.
„Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich“, schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.
Ständig sind in Manhattan Helikopter zu sehen, die meistens Touristen an Bord haben oder aber reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder zum Flughafen bringen. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, es hatte nach Unfällen vor allem Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Stadt mit hunderten Wolkenkratzern gegeben.
Immer wieder Unfälle
Dabei dürfen Helikopter nicht ohne spezielle Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson.
Für Tausende Urlauber in New York gehört ein Rundflug über der Millionenstadt zum Programm, für einige werden die wenigen Minuten über Manhattan – für die sie hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt ihrer Reise. Eine Reihe von Anbietern zielt zudem auf Geschäftsleute ab.
Bereits im Mai 2019 war ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf. (dpa/AFP)
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