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Menschen bringen sich vor dem Hochwasser in Hastings, südöstlich von Auckland, in Sicherheit.

© dpa/Paul Taylor

Update

Zyklon verursacht „eine schlimme Nacht“: Neuseeland ruft Nationalen Notstand aus

Mit voller Wucht sucht „Gabrielle“ den Inselstaat heim. Viele Landstriche sind überschwemmt und verwüstet. Zum erst dritten Mal in seiner Geschichte aktiviert das Land die höchste Krisenstufe.

Nach massiven Schäden in Folge des tropischen Zyklons „Gabrielle“ hat die Regierung in Neuseeland den Nationalen Notstand ausgerufen. Es sei erst das dritte Mal in der Geschichte des Landes, dass die Behörden einen landesweiten Notstand erklärten, sagte der Minister für Notfallmanagement, Kieran McAnulty, am Dienstag.

„Es war eine schlimme Nacht für die Neuseeländer im ganzen Land, vor allem aber im oberen Teil der Nordinsel ... viele Familien wurden vertrieben, viele Häuser sind ohne Strom, im ganzen Land sind große Schäden entstanden“, sagte Regierungschef Chris Hipkins am Dienstag.

Es sei noch zu früh, um Angaben zu der Zahl der Vertriebenen oder Verletzten zu machen, so Hipkins. Es wurden keine Todesfälle bestätigt.

Der Tropensturm richtete bislang vor allem auf der Nordinsel Verwüstungen an. Einige Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen hatten keinen Strom. Flug-, Fähr- und Zugverbindungen wurden teilweise eingestellt.

Der Nationale Notstand verleiht der Zentralregierung mehr Befugnisse, um Krisen zu bewältigen. Zuvor war die Maßnahme wegen der Corona-Pandemie 2020 und nach dem Christchurch-Erdbeben vom Februar 2011 ergriffen worden.

McAnulty betonte: „Dies ist ein beispielloses Wetterereignis, das Auswirkungen auf einen Großteil der Nordinsel hat“ Er bezeichnete den Sturm als erhebliche Katastrophe, „die eine echte Bedrohung für das Leben der Neuseeländer darstellt“.

Hochwasser bis unter die Dachkanten

In der Region Hawke’s Bay und Teilen der Küstenstadt Napier wurden Einwohner aufgerufen, sich wegen steigenden Hochwassers auf Hügeln in Sicherheit zu bringen. In einigen Gegenden standen die Wassermassen so hoch, dass nur noch Häuserdächer zu sehen waren.

A general view of a damaged house after a storm battered Titirangi, a suburb of New Zealand's West Auckland area, on February 13, 2023. - Thousands of homes in New Zealand were without power and flights were grounded Monday as a tropical storm lashed the north of the country. (Photo by Diego OPATOWSKI / AFP)

© AFP/DIEGO OPATOWSKI

Einsatzkräfte suchten in einem Vorort der größten Stadt Auckland nach einem Feuerwehrmann, der unter den Trümmern eines eingestürzten Haus verschüttet war. Auch viele Bäume und Strommasten wurden vom Sturm mitgerissen. In vielen Supermärkten waren die Regale leer, nachdem es vor dem Sturm zu Hamsterkäufen gekommen war.

„Gabrielle“ bewegte sich am Dienstag in südöstlicher Richtung entlang des Pazifikstaates. Erst vor wenigen Wochen hatte es mitten im neuseeländischen Sommer auf der Nordinsel verheerende Überschwemmungen gegeben. Bei dem katastrophalen Hochwasser waren in Auckland vier Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen sprachen von den schlimmsten Überflutungen, die sie je erlebt hätten.

Das Unwetter brachte auch den Flug-, Zug- und Busverkehr durcheinander. Die Fluggesellschaft Air New Zealand stornierte nach eigenen Angaben allein am Montag mehr als 500 Flüge. Betroffen waren demnach auch 10.000 internationale Reisende.

Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte am Montagabend angesichts der Unwetter seine Reise- und Sicherheitshinweise für Neuseeland. Deutsche Staatsbürger in dem Land sollten unbedingt regelmäßig den Wetterbericht verfolgen. Verbote, Warnungen, Hinweisschilder und Anweisungen lokaler Behörden sollten beachtet werden. (AFP, dpa, Reuters)

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