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Ein Smartphone zeigt am 8. Dezember 2022 eine Probewarnung an. Im gesamten Bundesgebiet fand am Donnerstag der Warntag 2022 statt.

© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Update

Warntag 2023: Termin für nächste Probe steht schon fest

Nach dem Warntag ist vor dem Warntag – jetzt wird ausgewertet. Wir verraten, wo Sie Ihr Feedback zu den Handywarnungen abgeben können und wann der nächste Warntag stattfindet.

Deutschland wagte am 8. Dezember 2022 einen neuen Versuch. Nachdem der bundesweite Warntag 2020 wohl eher in die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen fiel, sollte in diesem Jahr zumindest einiges besser laufen. Erstmals sollte mithilfe des sogenannten Cell-Broadcast-Verfahrens eine Warnung an Handys versendet werden – auch wenn das Gerät zuvor auf stumm geschaltet wurde.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zog bereits am Donnerstagnachmittag eine erste positive Bilanz. Der Mobilfunkanbieter Vodafone bewertete den Warntag 2022 als einen vollen Erfolg, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Dabei beklagen zahlreiche Handybesitzer im Internet (sowie in den Kommentaren dieses Artikels), dass die Handywarnung sie nicht erreicht habe.

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Wir verraten Ihnen, wann es den nächsten Warntag gibt, was es mit dem sogenannten Cell-Broadcast-System auf sich hat und wo Sie Ihr Feedback abgeben können, falls die Warnung Sie nicht erreicht hat.

Termin für Warntag 2023 steht bereits

Nach dem Warntag ist vor dem Warntag: Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte bereits an, dass es ab 2023 einen jährlichen „Bevölkerungsschutztag“ geben soll. „An diesem Bevölkerungsschutztag können wir für Schutzmaßnahmen des Staates, aber auch für die Vorsorge, die jeder selbst treffen kann, werben“, so die SPD-Politikerin.

Der heutige Warntag war ein großer bundesweiter Testlauf für die Warnsysteme - und ein wichtiger Schritt für weitere Verbesserungen im Bevölkerungsschutz.

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

Das Handy blieb stumm? Hier können Sie Ihr Feedback zum Warntag 2022 abgeben

Auf der Webseite „Warntag Umfrage“ kann man dem BBK seine Erfahrungen und Eindrücke zum diesjährigen Warntag mitteilen.

Das gilt insbesondere dann, wenn es Ihrer Meinung nach akuten Nachholbedarf in Sachen Frühwarnung gibt und wenn Sie keine Warnung erhalten haben. Der bundesweite Probealarm dient schließlich dazu, die technischen Systeme unter Realbedingungen zu testen und Lücken im Warnsystem aufzudecken.

Wie es in einer offiziellen Mitteilung des BBK heißt, sollen die Umfrageergebnisse in einem Bericht zusammengestellt und voraussichtlich im Frühjahr 2023 veröffentlicht werden. „Die Auswertung ist Basis für die Vorbereitungen zum nächsten Warntag am 13. September 2023“, heißt es weiter.

Am bundesweiten Warntag am 8. Dezember wird erstmals auch die Warnung via Handy mit dem Cell-Broadcast-System getestet. (Symbolbild)
Am bundesweiten Warntag am 8. Dezember wird erstmals auch die Warnung via Handy mit dem Cell-Broadcast-System getestet. (Symbolbild)

© dpa/Zacharie Scheurer

Wann sollte das Handy am Warntag 2022 Alarm schlagen?

Der Warnung sollte die Handynutzer bestenfalls am 8. Dezember um 11 Uhr erreichen. Ab 11:45 Uhr sollte es dann die Entwarnung geben.

Wie sollte das Handy am Warntag Alarm schlagen?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verschickte die Warnung am 8. Dezember mithilfe ihres neuen Cell-Broadcast-Systems via Push-Nachricht.

Das heißt konkret, dass die Meldung laut Bundesamt am Warntag um 11 Uhr in einem Pop-Up-Fenster auf dem Display des Handys erscheinen sollte.

Zudem sollte das Handy vibrieren und einen Alarmton in maximaler Lautstärke von sich geben, wie eine Pressesprecherin des BBK dem Tagesspiegel auf Anfrage mitteilte.

Auf manchen Geräten sollte die Textnachricht zusätzlich mithilfe einer Computerstimme vorgelesen werden, wie beispielsweise die Telekom auf ihrer Webseite schreibt.

Einen Vorgeschmack auf die bevorstehende Warnung bekamen viele Handynutzer bereits vor einigen Wochen.

Zur Vorbereitung auf den bundesweiten Warntag schickten Mobilfunkanbieter wie Telefonica, Vodafone oder die Telekom ihren Kunden eine Vorwarnung, die den bevorstehenden Test ankündigte, wie unter anderem auch die Verbraucherzentrale berichtete.

So schrieb beispielsweise die Telekom „Wir informieren Sie heute, damit Sie auf diese neue Art der Alarmierung vorbereitet sind.“

Bereits vor einigen Wochen und Tagen erhielten einige Handynutzer von ihrem Mobilfunkanbieter eine Vorwarnung zum bevorstehenden Warntag 2022.
Bereits vor einigen Wochen und Tagen erhielten einige Handynutzer von ihrem Mobilfunkanbieter eine Vorwarnung zum bevorstehenden Warntag 2022.

© privat/Screenshot

Und wenn das Handy am Warntag stumm geschaltet ist?

Die Warnmeldung sollte auch ausgegeben werden, wenn das Handy zuvor auf lautlos oder leise gestellt wurde, wie eine BKK-Sprecherin dem Tagesspiegel auf Nachfrage mitteilte. Entsprechend sollte der Alarmton auch bei stumm geschalteten Handys in voller Gerätelautstärke ausgespielt werden. Darüber hinaus sollte das Gerät vibrieren.

Konnten alle Handys die Warnung empfangen?

Nein. Denn für den Empfang der Warnmeldung müssen einige technische Grundvoraussetzungen gegeben sein.

So können beispielsweise ältere Geräte oder Handys mit einem veralteten Betriebssystem nicht vom neuen Cell-Broadcast-System des BBK angesteuert werden. Eine Auswahl empfangsfähiger Handytypen hat das Bundesamt auf seiner Webseite veröffentlicht (Stand: 08.12.2022).

Zudem sollte das Handy via Mobilfunkanbieter empfangsbereit und mit einer aktivierten SIM-Karte ausgestattet sein.

Wie viele Handys genau die Voraussetzungen für das Cell-Broadcast-System erfüllen, konnten zuvor auch die Netzbetreiber nicht einschätzen. Wie ein Telekom-Sprecher dem Westfälischen Anzeiger (WA) auf Nachfrage mitteilte, wisse man nicht, wie viele Geräte die Warnung am 8. Dezember erhalten werden.

„Viele von den alten Handys werden es können. Aber wir können es nicht für jedes einzelne Gerät sagen“, so der Sprecher. Genaueres zur Empfangsbereitschaft der Geräte werde man am Warntag selbst und im Nachgang erfahren, dafür sei der Warntag 2022 auch gedacht.

Musste man Cell Brodcast extra aktivieren, um eine Meldung zu bekommen?

Bei den neuesten Handys (mit dem aktuellsten Betriebssystem) sollte das Cell-Broadcast-System eigentlich voreingestellt und damit aktiviert sein, wie unter anderem der Westfälische Anzeiger (WA) berichtet.

Apple teilt in seinem Support-Bereich mit: „Offizielle Warnmeldungen sind auf deinem Gerät standardmäßig aktiviert.“

Trotzdem lohnt sich (vor allem bei älteren Geräten) ein Blick in die Einstellungen, denn im Zweifel muss die Einstellung Cell Broadcast manuell aktiviert werden.

Bekommt man Cell-Broadcast-Warnungen auch, wenn das Handy im Flugmodus ist?

Nein. Ist das Gerät komplett ausgeschaltet oder wurde es in den Flugmodus versetzt, dann springt auch der Alarm nicht an.

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Hat das Bundesamt meine Handynummer?

Entwarnung: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat keine Telefonlisten vorliegen, in der Personen samt ihrer Handynummern verzeichnet sind. Entsprechend hat das BBK auch nicht Ihre persönliche Handynummer.

Beim Cell-Broadcast-Verfahren des BBK werden Warnmeldungen an alle empfangsfähigen Geräte geschickt, die sich in einer sogenannten Funkzelle (also in einem Abschnitt des Mobilfunknetzes) befinden.

Auf den Serviceseiten des BBK heißt es dazu: „Jedes Mobilfunkendgerät registriert sich automatisch in einer Funkzelle, über die ein Netzempfang hergestellt wird. Der zentrale Verteiler einer Funkzelle kann dann in umgekehrter Richtung Warnmeldungen an alle Mobilfunkendgeräte versenden.“

Das BBK versichert zudem, dass die Versendung der Warnmeldungen datenschutzkonform sei. So sollen beim neuen Cell-Broadcast-System „keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet“ werden, wie es auf der BBK-Webseite heißt.

Die Warnmeldung wird an alle empfangsbereiten Mobilfunkendgeräte ausgesendet, ohne dass der Absender der Warnmeldung die Mobilfunknummer oder andere Daten der Empfänger kennt oder erfassen kann.

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Serviceinformationen
Beim bundesweiten Warntag am 8. Dezember wurde die Warnmeldung auch auf digitalen Info- und Werbetafeln ausgespielt, wie hier in der Innenstadt von Hannover.
Beim bundesweiten Warntag am 8. Dezember wurde die Warnmeldung auch auf digitalen Info- und Werbetafeln ausgespielt, wie hier in der Innenstadt von Hannover.

© dpa/Moritz Frankenberg

Muss man sich registrieren, um bei künftigen Warntagen eine Meldung zu bekommen?

Nein. Im Rahmen des neuen Cell-Broadcast-Systems des BBK werden die Warnmeldungen an alle empfangsfähigen Handys verschickt. Hierfür muss man sich als Nutzer weder zuvor irgendwo registriert, noch aktiv bei einem Warnsystem angemeldet haben.

Ein sogenannter „Warnmittelmix“ aus Handybenachrichtigungen und Warnmeldungen via Sirene, Radio, TV und digitalen Werbe- und Infotafeln soll an Warntagen dafür sorgen, dass die Meldung möglichst viele Menschen erreicht.

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Möchte man hingegen Informationen über die gängigen Warn-Apps wie „Nina“, „Katwarn“ oder „Biwapp“ erhalten, so muss man selbst tätig werden und die Apps aktiv herunterladen und auf seinem Gerät installieren.

Im Katastrophenfall: Welche Warn-Apps gibt es?

Neben dem neuen Cell-Broadcast-System können Warnungen auch via App verschickt werden. Solche speziellen Warn-Apps werden entweder vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, von den Städten und Bundesländern oder auch von kommerziellen Anbietern angeboten.


Warn-Apps im Vergleich

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Wie lief der Warntag 2020?

Beim bundesweiten Warntag 2020 blieben landesweit viele Sirenen stumm.

Zudem sollten Warn-Apps für das Handy wie „Nina“ oder „Katwarn“ die Bevölkerung beim Probealarm vor zwei Jahren eigentlich rechtzeitig um 11 Uhr auf eine drohende Gefahr hinweisen. Beim Warntag schlugen die Apps allerdings erst mit einer halben Stunde Verspätung Alarm – eine Zeit, in der viel passieren kann.*

Zum Warntag 2022 am 8. Dezember 2022 sollte entsprechend vieles besser laufen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen warnte allerdings bereits im Vorfeld: „Es wird nicht alles klappen.“

Und in der Hauptstadt blieben beispielsweise auch in diesem Jahr die Sirenen stumm, weil die technische Anbindung vom Bund noch nicht betriebsbereit waren und weil es zu wenig Sirenen gibt. Der Aufbau von 400 neuen Warnsirenen sollte in Berlin eigentlich bis Ende des Jahres fertig sein. Bis August waren allerdings nur etwas mehr als 20 Sirenen auf Gebäuden installiert.


*Anmerkung der Redaktion: Leser:in „Charybdis66“ weist in einem Kommentar darauf hin, dass der Probealarm 2020 selbst erst mit einer halben Stunde Verspätung ausgelöst wurde. „Hätten die Apps also dann gewarnt, wäre alles richtig gewesen“, heißt es in dem Kommentar. Vielen Dank für den Hinweis!

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