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Die East Pride findet unter dem Motto „Homos sagen Ja zu Israel – Queers for Israel“ statt.

© IMAGO/aal.photo/AlexanderxPohl

Update

East Pride am 28. Juni: Alternativer Christopher Street Day zieht durch den Osten Berlins

„Homos, Juden und Frauen – ein Kampf für Leben und Freiheit“ ist das Motto des East Pride am 28. Juni. Die Route von Friedrichshain nach Treptow ist bewusst gewählt.

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Zum fünften Mal zieht in diesem Jahr der pro-israelische East Pride durch den Osten Berlins: Am 28. Juni – dem Jahrestag des Stonewall-Aufstands von 1969 – geht es ab 14 Uhr von Friedrichshain nach Treptow.

Der East Pride ruft „Homos, Juden und Frauen“ – so das Motto – dazu auf, sich zusammenzuschließen. Diese Gruppen würden alle Erfahrungen mit Gewalt machen: „In Berlin können Juden nicht offen leben. Frauen fordern sichere Räume in Berliner Verkehrsmitteln. Ein homosexueller Kuss in der Öffentlichkeit ist wieder ein Grund zur Angst vor Gewalt. Transgeschlechtliche Menschen werden in öffentlichen Debatten zu Sündenböcken gemacht und sind einem kollektiven Hass ausgesetzt“, begründet das Orga-Team sein Motto.

Motive und Ursachen der Gewalt würden zusammenhängen. „Totalitäre linke und rechte Bewegungen und der politische Islam vertreten Ideologien, die uns allen das Recht auf (freies) Leben absprechen“, heißt es in einer Mitteilung. Deshalb soll am 28. Juni „gemeinsam für unser Leben und unsere Freiheit“ demonstriert werden. „Lassen wir die Straßen Berlins nicht weiter von Antisemiten, Antifeministen und Homohassern dominieren“, so die Organisator:innen Wolfgang Beyer und Anette Detering.

Kirchen als zentrale Orte für die Homosexuellenbewegung in Ost-Berlin

Um 14 Uhr startet der alternative Christopher Street Day vor der Auferstehungskirche in der Friedenstraße in Friedrichshain. Dann geht es über die Karl-Marx-Allee, Warschauer Straße, Oberbaumbrücke und das Schlesische Tor. Ziel ist die Bekenntniskirche in der Plesser Straße in Treptow.

Start und Ziel der Route sind dabei sehr bewusst gewählt: „Beide Orte spielen für die Emanzipation von Frauen und Homos eine wichtige Rolle“, teilten die Organisatoren mit. „In den 1980er Jahren haben dort Menschen zusammengefunden, um für ihre Freiheit zu kämpfen.“

So hätten sich an der Auferstehungskirche 500 Menschen zur ersten großen Veranstaltung der DDR-Oppositionsgruppe „Frauen für den Frieden“ getroffen. Und die Bekenntniskirche in Treptow sei 1983/84 zum „zentralen Treffpunkt der unabhängigen Homosexuellenbewegung in Ost-Berlin“ geworden, dort habe sich die Gruppe „Schwule in der Kirche“ getroffen.

Im vergangenen Jahr waren beim East Pride „Homos sagen Ja zu Israel – Queers for Israel“ etwa 500 Menschen von der Gethsemanekirche durch den Prenzlauer Berg über den Alexanderplatz zur Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße gezogen. Ein Jahr zuvor stand beim East Pride die Kritik am neuen Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda im Zentrum des Protests.

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