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Lesbisch-Schwules Stadtfest in Schöneberg: Wenn die queere Community im Regenbogenkiez feiert
Mehr als 350.000 Menschen dürften es werden, wenn am 19. und 20. Juli unweit des Nollendorfplatzes wieder das Lesbisch-Schwule Stadtfest steigt. Auch der Queerspiegel ist dabei.
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Im Schöneberger Regenbogenkiez wird traditionell am Wochenende vor dem Berliner CSD groß gefeiert. Bereits zum 31. Mal findet am 19. und 20. Juli unweit des Nollendorfplatzes das Lesbisch-Schwule Stadtfest statt. Dann verwandeln sich Motz-, Eisenacher-, Fugger- und Kalckreuthstraße in eine bunte Festmeile. Der Veranstalter, der Regenbogenfonds der schwulen Wirte, rechnet wie in den Vorjahren mit mehr als 350.000 Besucher*innen.
Nach seinen Angaben ist es Europas größtes Stadtfest für die queere Community. Und es hat seit jeher auch einen politischen Anspruch: „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit!“ ist seit mehr als 30 Jahren das Motto.
Es gehe darum, neben dem gemeinsamen Feiern auch „auf nach wie vor vorhandene Diskriminierungen und Ungleichheiten aufmerksam zu machen“, sagt Stadtfest-Mitbegründer Gerhard Hoffmann dem Tagesspiegel. Besonders in diesem Jahr: „In Zeiten, in denen das Hissen von Regenbogenflaggen infrage gestellt wird und Queerfeindlichkeit wieder salonfähig wird, ist es umso wichtiger, sich vorurteilsfrei zu begegnen und miteinander in Kontakt zu kommen“, sagt Hoffmann.
Queerspiegel-Stand in der Fuggerstraße
Auf dem Motzstraßenfest präsentieren sich viele queere Projekte, Initiativen, Vereine, Läden und Organisationen und geben Einblick in ihr Engagement und ihre Arbeit. Auch der Queerspiegel ist erneut mit einem Stand vertreten: In der Fuggerstraße zwischen Kalckreuthstraße und Eisenacher Straße informiert die Redaktion über das LGBTIQ-Angebot des Tagesspiegels. Die stellvertretende Chefredakteurin Anke Myrrhe ist ebenfalls mit dabei – am Samstag von 12 bis 14 Uhr.
Zudem ist Queerspiegel-Redakteurin Nadine Lange am Sonntag, 20. Juli, um 16 Uhr auf Margot Schlönzkes Medien-Bühne zu Gast, um über das zehnjährige Queerspiegel-Jubiläum zu sprechen – und über queere Themen in den Medien.
Auf insgesamt sechs Bühnen treten das gesamte Wochenende über zahlreiche queere Künstler*innen auf. Ades Zabel ist mit dabei, ebenso wie die Bands Stella Rockt, Die Gabys und Die Kusinen. Singen werden zudem Antonio Herrera, Marcella Rockefeller und Coco Lorès. Auch die Querplattler, die erste schwule Schuhplattlergruppe, zeigen ihr Können. Verschiedene DJs legen auf.
Neu ist in diesem Jahr die Boxer-Bühne, auf der es um das Thema Fetisch geht. Unter anderem steht ein Fetisch-Contest auf dem Programm, eine Fashionshow, eine Puppy-Tanzshow und eine Bondage-Vorführung.
Eröffnet wird das Motzstraßenfest am Samstagnachmittag auf der Stadtfestbühne an der Eisenacher Straße Ecke Fuggerstraße von der früheren Schöneberger Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Ziemer (Grüne) und dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), die die Schirmherrschaft übernommen haben.
Anschließend diskutiert Stadtfest-Mitbegründer Gerhard Hoffmann dort ab 16.30 Uhr auf seinem legendären „Wilden Sofa“. In diesem Jahr mit dabei sind Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Ex-Sozialsenatorin Elke Breitenbach (ehemals Linke), Frauenrechtlerin, Anwältin und Imamin Seyran Ateş, die russische Bürgerrechtlerin und queere Aktivistin Gulya Sultanova und die Ansprechperson der Polizei Berlin für queere Menschen, Anne von Knoblauch.
Danach wird der Berliner Schornsteinfegermeister und queere Aktivist Alain Rappsilber mit dem diesjährigen Rainbow Award für seine Verdienste um die Community ausgezeichnet.
Geöffnet ist das Stadtfest am Samstag von 11 bis 24 Uhr, am Sonntag von 11 bis 22 Uhr. Mehr Informationen und das gesamte Programm gibt es online unter stadtfest.berlin.
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