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Berlin will stärker gegen Antisemitismus vorgehen. (Illustration)

© Hannes P Albert/dpa

„Rote Linie überschritten“: Präsidentin jüdischer Studenten will Deutschland verlassen

Dass jeder Fünfte in Deutschland AfD gewählt habe, sei der Grund, warum sie auswandern will, sagt Hanna Veiler. Sie will „Abstand von Deutschland“ gewinnen.

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Die jüdische Aktivistin Hanna Veiler will aus Deutschland wegziehen und begründet das mit dem hohen Stimmenanteil der AfD bei der Wahl. „Für mich ist mit dieser Bundestagswahl eine rote Linie überschritten, und mein Entschluss steht fest: Ich werde Deutschland verlassen“, sagte die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland der „Jüdischen Allgemeinen“.

Jeder Fünfte habe „wissentlich einer in großen Teilen gesichert rechtsextremen Partei ihre Stimme gegeben“. Sie mache sich Sorgen um ihre Eltern und ihre Großmutter, die abgeschoben werden könnte. Wohin sie selbst ziehen wolle, stehe noch nicht fest. Ihr gehe es vor allem darum, „Abstand von Deutschland“ zu gewinnen.

Veiler wurde in Belarus geboren, wuchs aber von Kindheit an in Deutschland auf. Zuletzt hatte sie immer wieder Kritik an antiisraelischen Protesten an deutschen Hochschulen geäußert.

Allerdings fasst sie aus beruflichen Gründen unter anderem Belgien ins Auge, wie sie sagte, „auch wenn dort der Antisemitismus noch schlimmer ist als hierzulande“.

Fast die Hälfte aller Menschen weltweit vertritt antisemitische Einstellungen. Das geht aus der jüngsten Umfrage „The ADL Global 100“ hervor, die von der Anti-Defamation League (ADL) veröffentlicht wurde. Demnach hegen 46 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung – schätzungsweise 2,2 Milliarden Menschen – „tief verwurzelte antisemitische Einstellungen“. (Trf, dpa)

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