
Träume, Sehnsucht, Hoffnung - ab in die Tonne damit. Als könnte, müsste man das alles hinter sich lassen nach einem bodenlosen Fall.
Träume, Sehnsucht, Hoffnung - ab in die Tonne damit. Als könnte, müsste man das alles hinter sich lassen nach einem bodenlosen Fall.
Sie gab nach und wurde Kontoristin. Die Kunst aber schlug sie sich nicht aus dem Kopf.
Sohn eines Pferdeknechts - Kraftfahrzeugschlosser - Offiziers-Chauffeur - Weltrekordler im Fallschirmspringen - Sportfunktionär mit Dienst-Wolga
Die Army war nichts für ihn. Schon eher die Jesus-Rolle, wenn auch nur als Ersatz und nie im Einsatz. Spaß hatte er trotzdem.
Ihre Rote Grütze war ein Traum, ihre Munterkeit am Morgen ein Albtraum: „Na, Kinderchen, ist schon jemand wach?“
Mal war er hier, mal da. Aber wo er war, war Norbert ganz. Der Nachruf auf einen, der das Leben akribisch genoss.
Den Nazis war sein Hobby hochverdächtig. Und auch die Kommunisten waren nicht ganz froh mit ihm und seiner Ami-Musik. Der Nachruf auf einen Sendungsbewussten.
Ein schöner Mann mit großem Glück im Leben. Leider fehlte ihm dafür das Gespür. Er würde nie auf dem grünen Zweig landen, da war er sich sicher.
Leicht war es nicht, aber die Widersprüchlichkeiten reimte sie sich zurecht, soweit immer das Versmaß das zuließ.
Mit acht kaufte er sich sein erstes Heft, mit 13 war die „Mosaik“-Sammlung komplett. Bis er endlich seinen Comicladen hatte, vergingen noch ein paar Jahre.
Wenn die Partei sie brauchte, kam sie mit ihrem roten Fahrrad angedüst. Wenn ein Protokoll zu führen war, sie tat es.
Lehrer, Gesangstalent, Erfahrungen im Gabenverteilen - prädestiniert für den wichtigsten Job auf dem Großen Weihnachtsmarkt.
War er auf eine Reinigung besonders stolz, hängte er das frisch leuchtende Textil im Schaufenster aus. Der Nachruf auf einen echten Saubermann.
Wenn er mit dem Moped über die Dörfer raste, wehte sein Talar im Wind. Als er nach Berlin kam, geriet er zwischen die Fronten. Nachruf auf einen Mann mit Mut.
Ein Nerd mit Nickelbrille, aber ein Nerd mit Außenwelt. Der Nachruf auf einen Mann der seltsamen Musik
Geboren in Berlin, aufgewachsen in New Yorck, dann Chicago - Berlin - Chicago - Jerusalem - Maine - Berlin. Nachruf auf ein Leben unterwegs
Man erscheint auf der Welt, und alles ist gerichtet, finanziell, kulturell. Der Nachruf auf das Leben in einer Parallelwelt
So dachten viele Chilenen im Exil, anfangs. Doch die Hoffnung auf Rückkehr schwand.
Ein ewig langes Studium, kein Abschluss. Halb so schlimm; er wusste ja, was er konnte: Musik machen, Chöre leiten.
Was für einen Ausdauersportler die DDR da ausgebildet hat! Und dann nutzt er all seine Kondition um 100 Menschen bei der Flucht in die Freiheit zu helfen
Aufgewachsen in Chile, eingesperrt, verfolgt. Dann Deutschland: kalt im Winter, ernst die Leute. Da war er anders.
Er war Lehrer, unaufgeregt, aber anspruchsvoll - sonst macht Lernen ja gar keinen Sinn. Der Nachruf auf einen Pragmatiker
Alleinerziehend in Prenzlauer Berg - keine Seltenheit. Aber das Geld war knapp, immerzu. Sie war hochqualifiziert und hangelte sich von Job zu Job.
Lehrer wollte er werden. Und kam in die DDR. Dort durfte er Fleisch zerschneiden. Dann ging er auf den Bau. Und dann setzte er sich nochmal auf die Schulbank.
Schon seinen Mitschülern war klar: Berndt wird mal Vertreter! Der Nachruf auf einen, dessen Wünsche in Erfüllung gingen.
Aus dem, was war, mussten doch Schlüsse gezogen werden. Demonstrationen etwa, Sitzblockaden, Friedensfahrten. Und zur Beruhigung: die Mathematik
Keine Rede davon, wer er war, wenn er nur er war, wenn er mal nicht imitierte. Der Nachruf auf „Karmeen“.
Viel Geld brachte der Gemüseanbau nicht ein. Aufwärts ging es mit den Zierpflanzen. Der Nachruf auf einen Berliner Bauern.
Nach einer Konzertkritik im Tagesspiegel baten sie ihn gern: „Entwirf doch mal wieder ein paar intelligente Schlagmuster!“ Nachruf auf einen Trommler von Format
Schneiderin, Vertreterin, Model, Malerin - sie dachte gar nicht daran, sich festzulegen.
Er gehört zu den Nerds, damals schon, aber er ist keiner von den ewig Ehrgeizigen. Denn es gibt noch weit Vergnüglicheres als die Arbeit.
Sie wollten ja nach drüben, in den Osten. Aber konnte man denn die kapitalistische Insel den Kapitalisten allein überlassen? Der Nachruf auf eine SEW-Genossin.
Denn der Geist kann einem die wahnwitzigsten Sachen vorgaukeln.
Das Fernweh trieb sie nach Burma, in die Türkei. Dort tat sich das Heimweh auf. Was immer half: die Verbindlichkeit der Reime.
Sie arbeitete in der „Zeichnerei Kull“, sie ging aus, fuhr mit ihrer Vespa durch die Stadt. Und sie erfand, als die Auftragslage mies war, das "Nüscht".
Was wollte er wohl lieber sein, ein Narr, ein König? Beides! Drum wurde er Schachboxer. Und Weltmeister. Der Nachruf auf ein schnelles Leben
Er wollte frei sein! Bei der Familienplanung ließ ihm sein Beruf, Kameramann, aber nicht viel Freiraum.
In den Bürozeiten arbeitete er als Betriebswirt, in den freien Stunden war er Künstler, Spurensucher, Dokumentarist und Sammler.
Das Knoblauchhaus im Nikolaiviertel war ihr Heim und ihre Nische. Der Nachruf auf eine, die immer einen Plan hatte.
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