Gesundheit: Biblische Archäologie gerettet Berliner Hilfe für Institute in Amman und Jerusalem
Biblische Archäologie im Heiligen Land ist für Deutschland jetzt eine staatliche Aufgabe. Das Auswärtige Amt übernimmt das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in die Regelförderung.
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Biblische Archäologie im Heiligen Land ist für Deutschland jetzt eine staatliche Aufgabe. Das Auswärtige Amt übernimmt das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in die Regelförderung. Zuvor hatte es nur einzelne Projekte der in den zwei DEI-Instituten in Amman und in Jerusalem ansässigen Archäologen mitfinanziert. Zugleich werden die DEI-Institute offizielle Arbeitsstellen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), das dem Auswärtigen Amt von jeher angegliedert ist. Bei Grabungen im Heiligen Land zusammengearbeitet haben die beiden Institutionen schon seit 1987.
Hintergrund sind finanzielle Schwierigkeiten in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). „Nur die engere Zusammenarbeit mit dem DAI hat verhindert, dass die DEI-Institute trotz des enormen Sparzwangs nicht geschlossen werden mussten“, sagte Landesbischof Johannes Friedrich gestern anlässlich eines Festakts zur Kooperation von DEI und DAI in Berlin. Die Kirche habe ein großes Interesse, die biblische Archäologie zu erhalten. Es sei „wichtig für den Glauben“, die Gebiete zu erforschen, „in denen Jesus gelebt und gelehrt hat und auferstanden ist“. DEI-Direktor Dieter Viehweger betonte dagegen: „Es geht uns nicht darum, biblische Dinge zu beweisen.“ Vielmehr erforschten die Institute in Amman und Jerusalem gemeinsam mit dem DAI fünf Jahrtausende orientalischer Geschichte in einer Landschaft, „in der sich unser Glaube herausgebildet hat“.
Im Dreiländereck zwischen Syrien, Israel und Jordanien graben die Archäologen aktuell auf dem Tall Ziraa, einem 300 mal 300 Meter großen Kulturschutthügel. Rund 20 Siedlungen aus verschiedenen Epochen liegen dort übereinander, sagte Viehweger. Dort könne man nachvollziehen, wie sich das Leben in klassisch-römischer Zeit ausgebreitet habe, wie groß der Einfluss der Römer war und wie die Koexistenz mit dem jüdischen Leben ausgesehen habe.
Das DAI hat bereits eine Assistentenstelle am DEI in Amman eingerichtet, eine weitere wird in Jerusalem geschaffen. Darüberhinaus werde man die Bibliotheken der Institute ausbauen, sagte DAI-Präsident Hermann Parzinger. Es sei richtig und wichtig, sich für die Erhaltung der biblischen Archäologie einzusetzen, auch weil sie als „Kleinstfach“ an den Universitäten gefährdet sei.
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