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In diesem vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Foto ist der Abschuss eines Hyperschall-Marschflugkörpers Zirkon während einer Übungen in der Barentssee zu sehen.

© IMAGO/SNA

1000 Kilometer Reichweite: Russland setzt bei Angriff auf Ukraine offenbar erstmals Zirkon-Rakete ein

Bereits 2019 stellte Putin die Zirkon als neue Hyperschallrakete vor. Vergangene Woche wurde sie offenbar erstmals auf ukrainischem Gebiet eingesetzt. Was macht die Zirkon so effektiv?

Bei einem Angriff auf die Ukraine am 7. Februar 2024 sollen russische Truppen erstmals die reichweitenstarke Zirkon-Rakete eingesetzt haben. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium via X (vormals Twitter) unter Berufung auf eine Analyse des „Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für forensische Untersuchungen Kiew“. 

Demnach zeigt ein Video von einer Einschlagstelle Fragmente des Motors und Teile des Lenkmechanismus mit spezifischen Markierungen, die „charakteristisch für die 3m22-Zirkon-Rakete“ sind. 

Fraglich sei allerdings, wie genau die Zirkon-Rakete abgeschossen wurde. Aktuell seien im Schwarzen Meer keine russischen Schiffe stationiert, die für den Abschuss solcher Raketen geeignet wären, heißt es in dem Bericht. Es sei demnach anzunehmen, dass das russische landgestützte K-300-Küstenabwehrsystem für diesen Zweck umfunktioniert wurde.

Bereits im Februar 2019 gab der russische Präsident Wladimir Putin medienwirksam bekannt, dass die Einführung der neuen Zirkon-Rakete unmittelbar bevorstehe. Zwischenzeitlich litt Russlands neue Vorzeigewaffe in technischer Hinsicht allerdings an allerhand Kinderkrankheiten, sodass die flächendeckende Einführung mehrfach verschoben wurde. Sollte Russland im Gefecht nun tatsächlich vermehrt auf Zirkon-Raketen setzen, könnte das für die ukrainische Verteidigung eine erhebliche Herausforderung darstellen.

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Was macht die Zirkon-Rakete so effektiv?

Diese schiffsgestützten Hyperschallraketen haben eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometer. Den offiziellen russischen Herstellerangaben zufolge sind Zirkon-Raketen mit zwei Antriebsstufen ausgestattet.

Der Flugkörper wird zunächst über ein sogenanntes Feststoffraketentriebwerk gestartet. Erst wenn dieser Antrieb aufgebraucht und abgesprengt wurde, wird ein weiteres Triebwerk gezündet.

Zum Vergleich: Bei den deutschen Taurus-Marschflugkörpern liegt die Reichweite bei etwa 500 Kilometern. US-amerikanische ATACMS-Kurzstreckenraketen fliegen bis zu 300 Kilometer weit, Storm-Shadow-Raketen des Herstellers MBDA erreichen bis zu 560 Kilometer.

Darüber hinaus soll die Zirkon einem Bericht der US-amerikanischen NGO „Nuclear Threat Initiative“ (NTI) eine Flughöhe zwischen 30 und 40 Kilometer erreichen. Die Geschwindigkeit dieses Raketentyps beträgt der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „TASS“ zufolge einer „Hyperschallgeschwindigkeit von mehr als Mach 8“, also einer achtfachen Schallgeschwindigkeit.

Im Gegensatz zu vielen anderen Geschossen lassen sich Hyperschallraketen wie die Zirkon auch nach ihrem Abschuss noch steuern. Diese Kombination aus hoher Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und großer Reichweite machen die Zirkon so effektiv.

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