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Präsident Selenskyj beim Frontbesuch in Donezk im Sommer 2023

© IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Pool /Ukrainian Presidentia

Angriffsdrohnen, Abfangjäger, Marschflugkörper: Selenskyj will ukrainische Waffenproduktion mithilfe europäischer Partner ausbauen

Selenskyj plant neue Abkommen mit europäischen Staaten, um „Kapital in die Ukraine zu locken“. Nur so könne man Russland begegnen und den Ukrainern „ein normales Leben“ ermöglichen.

Stand:

Die Ukraine will sich künftig stärker auf die eigene Rüstungsindustrie konzentrieren und plant, neue Abkommen mit europäischen Partnerländern zu schließen, um die Waffenproduktion weiter auszubauen. Das kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner aktuellen Videoansprache an.

Bereits jetzt produzieren Hunderte inländische Unternehmen Waren für die ukrainischen Verteidigungskräfte, betonte der Präsident. „Weitere werden folgen.“ Nun wolle man die unternehmerischen Kapazitäten für die eigene Waffenproduktion voll ausschöpfen und weiter ausbauen, so Selenskyj.

„Natürlich können wir nicht öffentlich über alle unsere Pläne und Kapazitäten sprechen, aber die Richtung ist klar: Wir müssen auf alle russischen Bedrohungen und Herausforderungen mit angemessenen Mitteln reagieren“, erklärte der Ukrainer. „Russland muss die Konsequenzen für seine Handlungen gegen die Ukraine spüren. Angriffsdrohnen, Abfangjäger, Marschflugkörper und ukrainische ballistische Systeme – das sind entscheidende Elemente. Wir müssen all das selbst produzieren.“

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Selenskyj plant Abkommen mit europäischen Partnern

Zudem bestätigte der ukrainische Präsident via X, dass die Steigerung der ukrainischen Waffenproduktion bei einer Sitzung mit der militärischen Führung ganz oben auf der Agenda gestanden habe. Demnach sollen künftig vor allem Drohnen und Raketen hergestellt werden.

„Außerdem bereiten wir für die nahe Zukunft neue Abkommen mit unseren europäischen Partnern vor, um Investitionen in die ukrainische Produktion zu fördern“, berichtete Selenskyj weiter. Dabei gehe es in erster Linie um die Produktion von unbemannten Systemen und Langstreckenfähigkeiten. „Also alles, was es uns ermöglicht, die Kontrolle an der Front zu behalten, das Leben unserer Kämpfer zu schützen und über große Entfernungen zu operieren“, fuhr er fort.

Welche europäischen Partner der ukrainische Präsident konkret in Betracht zieht und wann Gespräche zu möglichen Kooperationen geplant sind, ließ Selenskyj allerdings offen. An diesem Mittwoch trifft er sich mit Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin für Gespräche.

Wolodymyr Selenskyj wird von Bundeskanzler Friedrich Merz vor dem Berliner Bundeskanzleramt begrüßt.

© dpa/Kay Nietfeld

Selenskyj hatte jüngst angekündigt, er wolle am nächsten G7-Gipfel in Kanada sowie am nächsten EU-Gipfel teilnehmen. In dem Zusammenhang erwähnte er auch den Ausbau der heimischen Waffenproduktion. Die Ukraine benötigt demnach 30 Milliarden US-Dollar, um die verfügbaren Kapazitäten des schnell wachsenden Sektors vollständig zu finanzieren.

Selenskyj will „Kapital in die Ukraine locken“

Bei einem weiteren Treffen mit Regierungsvertretern sei er auch über die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes informiert worden, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft.

Alles, was das Leben der Menschen hier ausmacht, ist nur mit einem echten und spürbaren Wirtschaftswachstum möglich.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Man habe sich darauf geeinigt, einige Maßnahmen vorzunehmen, „um Kapital in die Ukraine zu locken“. Man wolle eng mit Partnern zusammenarbeiten, um Investitionen zu ermöglichen und die Gesundung der Ukraine zu ermöglichen.

Dazu gehöre „ein normales soziales Leben in der Ukraine sowie die Verbesserung unserer Infrastruktur, unserer Gemeinden, des ukrainischen Gesundheitswesens und der Bildungsmöglichkeiten“, betonte Selenskyj. „Alles, was das Leben der Menschen ausmacht, ist nur mit einem echten und spürbaren Wirtschaftswachstum möglich.“ Dieses Thema sei aktuell eine zentrale Aufgabe der Regierung, bekräftigte der 47-Jährige.

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