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Australiens Premier spricht von Skandal: Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne verübt
Mitten in der Nacht setzen unbekannte Täter ein jüdisches Gotteshaus im Süden Australiens in Brand. Premierminister Albanese spricht von einer antisemitisch motivierten Schandtat.
Stand:
Die australische Polizei ermittelt nach einem offenkundigen Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne gegen zwei maskierte Täter. Die Ermittlungsbehörden wollten sich beim Motiv zunächst nicht festlegen. Nun sollen die Aufnahmen von Überwachungskameras ausgewertet werden, um weiteren Aufschluss über den genauen Tathergang und die Identität der Angreifer zu bekommen.
Premierminister Anthony Albanese verurteilte den Angriff auf das Gotteshaus dagegen umgehend als antisemitisch motivierte Schandtat, die Menschenleben in Gefahr gebracht habe: Schließlich hätten die beiden Verdächtigen Augenzeugen zufolge Brandbeschleuniger ausgekippt und mit Besen verteilt, um größtmöglichen Schaden anzurichten. Anti-Terror-Ermittler wurden hinzugezogen.
Dieser Angriff hat Menschenleben gefährdet und zielt eindeutig darauf ab, Angst in der Gemeinde zu schüren.
Anthony Albanese, Premierminister von Australien
„Diese Gewalt, Einschüchterung und Zerstörung an einem Gotteshaus ist ein Skandal. Dieser Angriff hat Menschenleben gefährdet und zielt eindeutig darauf ab, Angst in der Gemeinde zu schüren“, teilte Albanese in einer Erklärung mit.
Die Synagoge im Süden der Küstenmetropole war in der Nacht zu Freitag in Flammen aufgegangen. Rabbi Gabi Kaltmann berichtete australischen Medien, die Täter hätten die Scheiben des Gotteshauses zerschmettert, während die Gläubigen das Morgengebet am jüdischen Ruhetag Sabbat vorbereiteten. Nun sei die ganze Gemeinde „verunsichert und verängstigt“.
Dutzende Feuerwehren waren zum Einsatz gerufen worden, um die Flammen in dem Gotteshaus zu löschen, das in den 1960er Jahren von Holocaust-Überlebenden gebaut worden war.
„Die wenigen Menschen, die sich in der Synagoge aufhielten, rannten zur Hintertür hinaus, einer von ihnen erlitt Verbrennungen“, sagte Benjamin Klein, Vorstandsmitglied der Synagoge, gegenüber Medien. Die Australische Jüdische Vereinigung erklärte, sie sei empört, aber keineswegs überrascht über den Anschlag.
Seit dem Angriff der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober 2023 und dem daraus resultierenden Krieg im Gazastreifen, ist in Australien ein Anstieg antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen. (dpa, Reuters)
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