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Donald Trump.

© AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Bedingungslose Kapitulation gefordert: Trump will Chamenei zunächst nicht töten – und beruft Sicherheitsrat ein

Im Krieg zwischen Israel und dem Iran blickt die Welt darauf, wie sich die USA verhalten. Donald Trump sorgt am Dienstag mal wieder für Schlagzeilen. Sein Vize J.D. Vance wirbt um Vertrauen.

Stand:

Die USA wollen nach Aussage von Präsident Donald Trump das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, zunächst nicht töten. Man wisse genau, wo dieser sich verstecke, schreibt Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. „Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher – wir werden ihn nicht ausschalten (töten), zumindest erstmal nicht.“

Allerdings wolle man nicht, dass Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abgefeuert würden. „Unsere Geduld geht zur Neige“, schreibt Trump weiter. Früheren Berichten zufolge soll er es Israel gegenüber abgelehnt haben, den mächigsten Mann der Islamischen Republik zu töten.

In einem weiteren Post schrieb Trump – wohl an den Iran gerichtet – in Großbuchstaben: „Bedingungslose Kapitulation!“

Den Aufenthaltsort von Ajatollah Ali Chamenei soll Trump kennen.

© AFP/-

Kurz danach rief Trump den Nationalen Sicherheitsrat ein. Das Gremium werde noch am Dienstag zusammentreten, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Trump kündigte auch die Kontrolle über den iranischen Luftraum an. „Wir haben jetzt die vollständige und totale Kontrolle über den Himmel über dem Iran“, schrieb der Republikaner auf Truth Social. Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von einer „vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran“ gesprochen.

Unklar blieb zunächst, wen Trump mit „wir“ meinte. Die US-Regierung hat wiederholt betont, nicht aktiv an Angriffen gegen den Iran beteiligt zu sein, sondern ausschließlich an der Verteidigung Israels mitzuwirken. In seinem Beitrag lobte Trump in den USA hergestelltes Militärequipment, das dem des Iran deutlich überlegen sei. Dieser verfüge zwar über „reichlich“ Verteidigungsausrüstung, aber niemand mache es besser als die USA, schrieb Trump.

US-Vizepräsident JD Vance hat Trump in der Debatte um das Verhalten der USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran derweil für etwaige Entscheidungen den Rücken gestärkt. Trump habe eine „bemerkenswerte Zurückhaltung“ an den Tag gelegt angesichts der Konzentration des US-Militärs auf den Schutz der eigenen Soldaten und Bürger, schrieb Vance auf der Plattform X.

„Er könnte entscheiden, dass er weitere Maßnahmen ergreifen muss, um die iranische Anreicherung zu beenden“, schrieb Vance mit Blick auf den Konflikt um das Atomprogramm des Iran. Das obliege letztlich dem Präsidenten. „Und natürlich sind die Menschen zu Recht besorgt über ausländische Verstrickungen nach den vergangenen 25 Jahren idiotischer Außenpolitik.“

Er sei überzeugt, dass sich Trump in dieser Angelegenheit Vertrauen verdient habe. Vance beteuerte, er könne den Amerikanern versichern, dass Trump nur daran interessiert sei, „das amerikanische Militär einzusetzen, um die Ziele des amerikanischen Volkes zu erreichen“. Was auch immer der US-Präsident mache, das sei sein Ziel. (dpa, AFP, Reuters)

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