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Bei Pizza und Hamburgern sprach US-Präsident und Fast-Food-Fan Donald Trump zu den Sicherheitskräften von Washington.

© dpa/Jacquelyn Martin

Trump besucht Nationalgarde: „Ich weiß mehr über Gras als jeder Mensch auf der Welt“

In einem umstrittenen Schritt hat die US-Regierung die Nationalgarde nach Washington geholt. Mit ihr wollte der Präsident am Donnerstag auf Patrouille gehen. Stattdessen brachte er Pizza.

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Es ist ein Plan, der perfekt zur Inszenierung des Weißen Hauses passt: Mit Sicherheitskräften wollte US-Präsident Donald Trump in Washington auf Patrouille gehen. Dabei zuschauen, wie sie in der amerikanischen Hauptstadt für Recht und Ordnung sorgen.

„Heute Nacht gehe ich mit der Polizei und dem Militär, natürlich, raus“, hatte der Republikaner dem Radiomoderator Todd Starnes am Donnerstag verraten. Doch dann wurde doch nichts daraus.

Eine mit den Plänen des Präsidenten vertraute Quelle sagte dem Nachrichtensender CNN, dass die Washingtoner Außenstelle des Secret Service, die für eine solche Reise des Präsidenten zuständig wäre, von der Ankündigung des Präsidenten überrascht worden seien. Der Rundgang wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Die Einsatzkräfte besuchte Trump dennoch: Streng abgeschirmt brachte er ihnen in der Anacostia Operations Facility der Park Police Hamburger (angeblich aus der Küche des Weißen Hauses) und Pizza der Fast-Food-Kette „Wise Guy“ vorbei.

Justizministerin Pam Bondi und Innenminister Doug Burgum begleiteten Trump zu den Nationalgardisten und Bundesagenten.

© REUTERS/NATHAN HOWARD

Umringt von mehreren hundert uniformierten Beamten, lobte Trump die Arbeit von Nationalgardisten und Bundesagenten. Ihre Anstrengungen würden zu einem Rückgang der Kriminalität führen, sagte der Republikaner, ohne Belege für seine Behauptung anzuführen. Die Stadt sei „wie ausgewechselt“, behauptete Trump, jeder fühle sich sicher. „Wir werden die beste Hauptstadt aller Zeiten haben.“

Dies beinhalte auch ein „neu machen der Parks“, sagte Trump. „Ich bin sehr gut mit Gras, denn ich habe viele Golfplätze. Ich weiß mehr über Gras als jeder Mensch auf der ganzen Welt. Wir werden alle Parks neu bepflanzen, mit brandneuen Sprinkleranlagen. Es wird aussehen wie der Trump National Golf Club“, so der US-Präsident weiter.

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Vergangene Woche hatte Trump Soldaten der Nationalgarde und Bundesagenten in die Stadt entsandt. Er begründete dies mit einer Welle der Gewaltkriminalität und erklärte, die Polizeibehörde der Stadt vorübergehend zu übernehmen. Dies gilt als außergewöhnlicher Einsatz präsidialer Machtbefugnisse. Vielfach wird Trumps Regierung vorgeworfen, der Kampf gegen Kriminalität sei nur ein Vorwand, um einen Polizeistaat zu errichten.

Im Stadtbild sind nun zunehmend Nationalgardisten an Orten zu sehen, an denen unter anderem Touristen unterwegs sind, die aber kein besonderer Hotspot für Gewalt und Kriminalität sind. „Hier passiert nichts. Das ist eine Verschwendung unserer Steuergelder“, sagte eine Passantin zu „Fox News“. Und ein anderer ergänzte: „Ich habe mich hier nie unsicher gefühlt, aber wenn hier mehr Polizei ist, fühle ich mich noch besser“. Zugleich beklagten Anwohner aus Vierteln mit tatsächlich hoher Kriminalität wie Anacostia, dass es dort keine größere Präsenz an Sicherheitskräften gebe.

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„Wir spielen keine Spielchen“, erklärte Trump am Donnerstag. „Wir werden für Sicherheit sorgen und dann an andere Orte weiterziehen.“

Mehrheit der Hauptstädter ist gegen die Maßnahmen

Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, widersprach der Darstellung Trumps. Die Kriminalität in der Hauptstadt sei in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen, sagte sie am Donnerstag vor Journalisten.

Bowser erwarte zwar, dass die 500 zusätzlichen Beamten zu mehr Festnahmen führen würden. Dies sei jedoch nur ein kleiner zusätzlicher Beitrag zur Arbeit der städtischen Polizei. Vertreter der Stadt verweisen auf Statistiken von Bund und Stadt, denen zufolge die Gewaltkriminalität in Washington seit einem Höchststand im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen ist.

Acht von zehn Einwohnern in Washington lehnen einer Umfrage der „Washington Post“ zufolge die Maßnahmen ab und wollen nicht, dass die Bundesregierung die Polizei ihrer Stadt kontrolliert. (mit dpa und Reuters)

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