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Joe Biden (r), Präsident von den USA, spricht in der St. John Baptist Church.

© dpa/Jacquelyn Martin

Update

Biden macht Iran verantwortlich : Drei US-Soldaten bei Angriff in Jordanien getötet

US-Präsident Biden kündigt nach dem Angriff einer mutmaßlich pro-iranischen Kampfgruppe Vergeltung an. Der Iran bestreitet, am Angriff beteiligt gewesen zu sein.

| Update:

Bei einem Drohnenangriff einer mutmaßlichen pro-iranischen Kampfgruppe in Jordanien sind nach Angaben aus Washington drei US-Soldaten getötet worden. Bei dem Angriff auf einen Militärstützpunkt im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien seien in der Nacht zum Sonntag außerdem 25 Soldaten verletzt worden, teilte das US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) mit.

Es war das erste Mal seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben. Der tödliche Angriff nährt die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts.

US-Präsident Joe Biden machte für den Angriff eine pro-iranischen Gruppe verantwortlich. „Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert“, erklärte Biden in Washington.

Zugleich kündigte er Vergeltung an. „Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen“, erklärte der US-Präsident.

Iran bestreitet Beteiligung

Der britische Außenminister David Cameron rief den Iran zur Deeskalation auf. „Wir verurteilen die Angriffe der mit dem Iran verbündeten Milizen auf die US-Streitkräfte auf das Schärfste. Wir drängen den Iran weiterhin, die Situation in der Region zu deeskalieren“, schrieb Cameron in der Nacht zu Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Der Iran wies jegliche Verantwortung von sich. Die Anschuldigungen würden mit dem politischen Ziel erhoben, „die Realitäten in der Region umzukehren“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Montag Außenamtssprecher Nasser Kanaani.

Die Widerstandsgruppen in der Region reagierten „auf die Kriegsverbrechen und den Völkermord des zionistischen Regimes“ fügte Kanaani mit Verweis auf Irans Erzfeind Israel hinzu. „Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien“, erklärte er. 

Mehr als 150 Angriffe seit Oktober

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit Mitte Oktober bereits mehr als 150 Mal angegriffen. Die US-Armee reagierte darauf wiederholt mit Angriffen in den beiden Ländern.

Zu vielen Angriffen auf US-Soldaten hat sich der Islamische Widerstand im Irak bekannt, ein lockeres Bündnis aus bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zum Iran, die die Parteinahme der USA für Israel im Gaza-Krieg verurteilen.

Die Hamas erhält Unterstützung von einer selbsternannten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, zu der auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen und die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehören.

Wegen der Angriffe der Huthi-Rebellen auf internationale Schiffe im Roten Meer hat die US-Armee in den vergangenen Wochen wiederholt mutmaßliche Huthi-Stellungen im Jemen bombardiert. (AFP, dpa)

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