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Auf diesem vom russischen Verteidigungsministerium am 28. Oktober 2024 veröffentlichten Video feuert ein russischer Soldat aus einer Haubitze auf eine ukrainische Stellung in der Region Kursk.

© dpa/AP/Rusian Defense Ministry Press Service

Der Druck auf die Ukraine steigt: Warum Putin Kursk wohl noch vor Trumps Amtsantritt zurückerobern will

Die Besetzung russischen Territoriums war für die Ukraine ein Triumph. Nun aber ist Putin im Vorteil und will diesen offenbar in Verhandlungen ausspielen.

Stand:

US-Medienberichten zufolge hat Russland im Frontgebiet von Kursk Zehntausende Soldaten zusammengezogen, darunter kürzlich eingetroffene Truppen aus Nordkorea. Für den Kremlchef Wladimir Putin ist es laut einem „The Telegraph“-Bericht wichtig, die Kontrolle über die von den Ukrainern besetzte Region wiederzuerlangen.

Putin hoffe demnach, dies vor der offiziellen Amtseinführung von Donald Trump zu erreichen. Sie ist für den 20. Januar 2025 geplant. Warum ist das Datum für Putin relevant?

Putin möchte vor Trump als starker Mann dastehen

Dem Bericht nach will Putin mit dem neuen US-Präsidenten aus der Position des Kriegsgewinners sprechen. So erhoffe er sich, in Friedensgesprächen erfolgreich größere Forderungen stellen zu können.

Die Quellen, die sich auf den britischen Militärgeheimdienst berufen, weisen darauf hin, dass die russische Armee bald ihre Angriffe auf die ukrainischen Verteidigungskräfte im Kursker Sektor verstärken könnte. An der Front im eigenen Land steht die Ukraine seit Wochen unter Druck und erleidet Gebietsverluste.

Finnlands Präsident: Trumps Ukraine-Absichten ernst gemeint 

Was wird Donald Trump machen, der im Wahlkampf ankündigte, den Ukrainekrieg binnen eines Tages beenden zu können?Finnlands Präsident Alexander Stubb glaubt, dass Trump tatsächlich ein schnelles Kriegsende herbeiführen kann.

„Wir in Europa und im Rest der Welt müssen verstehen, dass Donald Trump es sehr ernst damit meint, ein Friedensabkommen eher früher als später zu erreichen“, sagte Stubb am Rande der Weltklimakonferenz in Baku dem US-Sender Bloomberg TV.

Nach eigenen Angaben hatte das Staatsoberhaupt des an Russland grenzenden EU-Landes am Montagabend mit dem erneut zum US-Präsidenten gewählten Republikaner telefoniert. „Es gibt eine günstige Gelegenheit für diese Verhandlungen zwischen der Wahl und dem Tag der Amtsübernahme“, sagte Stubb dem Sender.

Stubb nannte vier Voraussetzungen für eine Lösung des Konflikts: Geklärt werden müssten die Territorien-Frage, Sicherheitsgarantien, Gerechtigkeit und Wiederaufbau. Welche Einigung in Bezug auf Gebietszugehörigkeiten schließlich gefunden werde, sei unklar, sagte Stubb Bloomberg TV. Dagegen sei der Wiederaufbau mit geringem Aufwand zu klären.

Vor Trumps Wiederwahl waren Befürchtungen laut geworden, dass er die beträchtlichen US-Hilfen für die Ukraine kürzen oder einstellen könnte. Kiew wäre dann wahrscheinlich gezwungen, ein Abkommen mit Russland zu schließen – zu den Bedingungen von Putin. Ein ehemaliger Nato-Generalsekretär sagte darum kürzlich, dass man nun an Trumps Ego appellieren müsse, damit er sich gegenüber Russland möglichst weit durchsetzt. (Yulia Valova/Tsp/dpa)

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