
© dpa/Kay Nietfeld
„Der Krieg ist schnell auf dem Gebiet von EU und Nato“: Baerbock warnt vor nachlassender Ukraine-Unterstützung
Die Bundesaußenministerin spricht auch über eine mögliche weitere Fluchtbewegung nach Deutschland. Außerdem erinnert sie daran, dass Russland den Westen bereits jetzt im Internet angreift.
Stand:
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat vor gravierenden Folgen für Deutschland und die Nato bei einer mangelnden Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland gewarnt. „Wenn wir die Ukraine nicht weiter unterstützen, dann gehen wir das Risiko ein, dass Putins Truppen an der Grenze zu Polen stehen“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Da ist der Krieg schnell auf dem Gebiet von EU und Nato.“
„Es ist kaum zu beziffern, wie viel es kosten würde, wenn wir unsere Freiheit und Sicherheit selbst verteidigen müssten“, fügte Baerbock hinzu. „Es geht letztlich auch um eins: Die Unterstützung der Ukraine hält den Krieg auch von uns weg“, führte die Ministerin aus.
Die Grünen-Politikerin appellierte erneut „eindringlich an alle Partner weltweit, weitere Flugabwehrsysteme abzugeben“.
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Baerbock warnt vor weiterer Fluchtbewegung
Zudem warnte sie vor möglichen Auswirkungen auf die Zahl der Migranten in Deutschland. „Wenn die Ukraine sich nicht mehr verteidigen kann – und das sage ich gerade in Richtung derjenigen, die eine Unterstützung ablehnen –, dann werden weitere Millionen Menschen fliehen müssen. Denn wer lebt schon freiwillig unter Folter und Besatzung?“, sagte die Außenministerin.
Mehr als eine Million Ukrainer haben bereits Schutz in Deutschland gefunden.
Der Kreml betreibt Destabilisierung im Westen
Baerbock zufolge ist die Kriegsführung von Russlands Präsident Wladimir Putin auch „gegen uns gerichtet“. Der Kreml betreibe in ganz Europa Destabilisierung und setze dabei auf Cyberangriffe und auch „politische Morde“.
Putin wolle die Friedensordnung in Europa zerstören und damit so viele liberale Demokratien wie möglich, warnte die Grünen-Politikerin. „Dafür hat er auch Handlanger am ganz rechten und linken Rand in unseren Parlamenten, die seine Propaganda eins zu eins übernehmen.“ (AFP/dpa)
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