
© REUTERS/HOLLIE ADAMS
Der Tag danach am Bondi Beach: Bilder der Trauer, Verzweiflung und Erschütterung
War der Strand von Sydney zu wenig geschützt als die jüdische Gemeinde dort das Lichterfest feiern wollte? Darüber wird schon gestritten. Die Fassungslosigkeit aber überwiegt am Tag nach dem Massaker.
- Claudia Seiring
- Anke Dessin
Stand:
15 Menschen sind am Sonntag bei dem Anschlag auf die jüdische Feier am berühmten Bondi Beach in Sydney ermordet worden. Zu den Opfern gehören ein kleines Mädchen, ein Rabbiner, ein Holocaust-Überlebender und ein französischer Footballspieler. Dutzende Personen wurden bei dem Angriff durch Schüsse verletzt.
Als Tatverdächtige hat die australische Polizei einen 50 Jahre alten Vater und seinen 24 Jahre alten Sohn identifiziert. Am Montag kamen am Ort des Massakers viele Menschen zusammen, um ihre Trauer zu teilen und der Opfer zu gedenken.

© AFP/SAEED KHAN
Nachdem der weltberühmte Bondi Beach in den Stunden nach der Attacke zunächst menschenleer war, füllte sich der Platz vor dem Bondi Pavilion immer mehr: Trauernde legten Blumen nieder, Menschen suchten im gemeinsamen Gedenken Trost angesichts des Terrors.

© REUTERS/HOLLIE ADAMS
Es war die schwerste Schusswaffenattacke, die Australien seit 30 Jahren erlebt hat.

© REUTERS/HOLLIE ADAMS
Rabbi Levi Wolff entzündet vor hunderten trauernder Menschen Kerzen am Chanukka-Leuchter. Ein Licht gegen die Dunkelheit – auch in uns.

© REUTERS/HOLLIE ADAMS
Gedenken auch in der „Chabat of Bondi“-Synagoge. „Chabad“ ist eine jüdische Bewegung streng religiöser Juden, die weltweit aktiv ist. Einer ihrer Rabbis gehört zu den Opfern des Anschlags: Der 41-jährige Eli Schlanger war fünffacher Vater, sein jüngster Sohn kam im Oktober zur Welt.

© AFP/SAEED KHAN
Menschen schützen mit ihren Händen die Flammen im Bondi Pavillion. Chanukka – das jüdische Lichterfest – wird jährlich gefeiert. Es dauert acht Tage und erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem.

© REUTERS/HOLLIE ADAMS
In jüdischen Gotteshäusern sitzen Frauen und Männer immer noch getrennt. Hier, in der „Chabad of Bondi“-Synagoge, gibt es am Dienstag eine Mahnwache für die Opfer des Angriffs.

© AFP/SAEED KHAN
In Australien werden die Flaggen auf Halbmast gesetzt, Premierminister Anthony Albanese sprach von einem „dunklen Tag in der Geschichte unseres Landes“. Auch er legte nach dem Massaker am Bondi Pavilion Blumen nieder.

© AFP/SAEED KHAN
Es hätte jeden treffen können. Die beiden Angreifer schossen wahllos in die feiernden Menschen. Das jüngste Todesopfer war die zehnjährige Matilda, das älteste der Holocaust-Überlebende Alexander Kleytman. Der 87-Jährige soll sich schützend über seine Frau gebeugt haben.

© REUTERS/@ChrisMinnsMP via X
Ahmed al Ahmed hat sich auf einen der Angreifer geworfen und ihm die Waffe entwunden. Weltweit ist das Video seines mutigen Eingreifens zu sehen, mit dem er vermutlich vielen Menschen das Leben gerettet hat. Ahmed al Ahmed ist ein 43-jähriger muslimischer Obstladenbesitzer und Vater von zwei Kindern.

© IMAGO/AAP/IMAGO/BIANCA DE MARCHI
„What the World needs Now“ ist der Titel eines Songs von 1965, zunächst gesungen von Jackie DeShannon, später interpretiert von Dionne Warwick. 60 Jahre später ist der Titel immer noch eine Vision. Nicht mehr.

© IMAGO/AAP/IMAGO/BIANCA DE MARCHI
Sinnbild der Verzweiflung. Als würde er die Frage nach dem „Warum?“ in den Himmel schleudern, gehört dieser Mann zu denen, die Blumen niederlegen.

© REUTERS/Steven Markham
Die Flaggen der Aborigines (links) und die Australiens hängen auf der Sydney Harbour Bridge in Sydney als Zeichen der Trauer auf Halbmast.

© AFP/David Gray
Ein Chanukka-Leuchter wird auf die Oper von Sydney projiziert. Seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 sind in Australien antisemitische Vorfälle nach Angaben des australischen Geheimdienstes Also um 300 Prozent angestiegen.

© REUTERS/Flavio Brancaleone
Es ist ein stummes Zeugnis eines fröhlichen Festes am Strand. Wo eben noch hunderte Menschen feiern, fallen Schüsse und bringen Tod und Verderben.

© REUTERS/Flavio Brancaleone
Ein Strand, der nun für immer mit dem Terror verbunden ist. So wie die Strandpromenade von Nizza oder der Breitscheidplatz in Berlin. Terror überzieht die Welt und trifft alle Menschen, jeden Alters, Geschlechts, jeder Religion und Hautfarbe.

© REUTERS/Flavio Brancaleone
Antisemitismus ist weltweit verbreitet. In Australien hat er in Schulen, Universitäten, bei Protesten, in den Medien und besonders auf Online-Plattformen stark zugenommen.
Das ist das Fazit des im Juli 2025 veröffentlichten Berichts von Jillian Segal, Australiens Sonderbeauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus.
Segal warnt: „Antisemitismus ist ein nationales Problem, keine Randerscheinung. Untätigkeit untergräbt Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: