
© Susan Walsh/AP/dpa/Archiv
Deutschlandkritischer Außenpolitiker: Ehemaliger US-Botschafter Grenell soll Trumps Sondergesandter werden
Mit seiner harschen Kritik an Deutschland sorgt Grenell immer wieder für Aufsehen. Den Job des US-Außenministers wird er nicht bekommen, einen Top-Diplomatenposten soll er künftig dennoch bekleiden.
Stand:
Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, soll künftig Gesandter für Sondermissionen des designierten US-Präsidenten Donald Trump werden.
„Ric wird an einigen der heißesten Brennpunkte der Welt arbeiten, darunter Venezuela und Nordkorea“, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. Demnach werde Grenell „weiterhin für Frieden durch Stärke kämpfen“ und Amerika immer an die erste Stelle setzen.
In Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021 war Grenell US-Botschafter in Berlin, US-Geheimdienstkoordinator und Sondergesandter für die Verhandlungen im Konflikt zwischen Serbien und Kosovo.
Während seiner Zeit in Berlin, wohin ihn Trump 2018 entsandt hatte, äußerte Grenell für einen Diplomaten ungewöhnlich harsche Kritik an der damaligen CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel und an Deutschland. Dabei ging es vor allem um Deutschlands finanziellen Beitrag zum Verteidigungsbündnis Nato.
Auch danach teilte der heute 58-Jährige immer wieder gegen Deutschland aus. Als das Auswärtige Amt eine Aussage Trumps aus einem TV-Duell im Wahlkampf auf der Plattform X aufs Korn nahm, nannte Grenell den Beitrag Wahlbeeinflussung.
Der Getreue Trumps war zuvor als möglicher Außenminister gehandelt worden. Die Nominierung ging aber an Marco Rubio, einen Senator aus Florida.
Truth-Social-CEO führt Geheimdienstbeirat an
Trump gab am Samstag noch eine weitere Personalie bekannt: Der Chef von Truth Social, Devin Nunes, soll den Vorsitz des künftigen nachrichtendienstlichen Beirats des Präsidenten übernehmen. Den Posten bei Truth Social werde er aber behalten, verkündete Trump auf der Plattform.
Bevor Nunes die Rolle bei dem Medienunternehmen 2022 erhielt, saß er als republikanischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus und tat sich bereits in dieser Zeit als eifriger Unterstützer Trumps hervor.
Als Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus war Nunes während Trumps erster Amtszeit an Abhör-Anschuldigungen gegen das FBI und andere Geheimdienste beim Wahlkampf 2016 beteiligt.
Trump schrieb, Nunes werde seine Erfahrung als ehemaliger Vorsitzender des Geheimdienstausschusses nutzen, um ihm unabhängige Einschätzungen zur Effektivität und Angemessenheit der Aktivitäten der US-Geheimdienste zu liefern. (dpa)
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