
© dpa/ALEXANDER KAZAKOV
„Die kleinen Schweinchen Europas“: Putin beleidigt westliche Staatsführer in Rede
Während der Westen um einen Vorschlag zu einem Friedensabkommen ringt, fällt der russische Machthaber mit einer Beleidigung auf. Sie richtet sich gegen europäische Politiker.
Stand:
Die Dämonisierung und Diffamierung westlicher Regierungen gehört ins Standardrepertoire der russischen Propaganda. So verbreiten Kommentatoren auf Kreml-Linie insbesondere im russischen Fernsehen ihre Hetze. Diese Woche aber ist es die russische Führung, die mit scharfen Tönen auffällt.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Deutschland, Frankreich und Großbritannien in eine Linie mit dem Nationalsozialismus gestellt. Kreml-Chef Wladimir Putin wiederum hat europäischen Staatsführern in derben Worten vorgeworfen, sich aus Opportunismus an die Seite der USA gestellt zu haben.
Putins Sicht auf die Welt
In einer beim „Guardian“ und „Kyiv Independent“ zitierten Rede vor Beamten des Verteidigungsministeriums sprach Putin unter anderem davon, dass Russland ohne die Bereitschaft der Gegenseite zur „substanziellen Diskussion“ seine „historischen Gebiete auf dem Schlachtfeld befreien“ werde. Die Ukraine habe aus Putins Sicht also keine Existenzberechtigung. Er gab den USA die Schuld am Krieg in der Ukraine und kam dann auch auf europäische Staatsführer zu sprechen.
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„Die kleinen Schweinchen Europas“
Dem „Guardian“ zufolge sagte Putin: „Die kleinen Schweinchen Europas haben sich sofort der Arbeit der vorherigen amerikanischen Regierung angeschlossen, in der Hoffnung, vom Zusammenbruch unseres Landes zu profitieren.“ Russland sei bereit zu diplomatischen Gesprächen mit Europa, ergänzt die „Financial Times“ in ihrer Darstellung der Rede. „Wenn nicht mit den derzeitigen Politikern, dann doch, wenn die politischen Eliten in Europa ersetzt werden.“
Tatsächlich hat Russland den Krieg in der Ukraine zu verantworten, zunächst durch die Annexion der Krim und die Unterstützung von Separatisten im Osten der Ukraine, schließlich durch den Einmarsch der Armee im Februar 2022. Autoritäre Regierungen und Diktaturen suchen die Schuld für Missstände typischerweise im Ausland.
Die aggressiven Verlautbarungen aus Russland fallen in eine Woche wichtiger diplomatischer Entwicklungen zum Ukrainekrieg. Die Ukraine, ihre europäischen Unterstützer und die USA haben sich offenbar – zumindest grob – auf Sicherheitsgarantien für den Fall eines Friedensschlusses in der Ukraine geeinigt. Am heutigen Donnerstag wollen die Regierungschefs der EU über die Verwendung eingefrorener russischer Gelder als Hilfszahlungen für die Ukraine entscheiden. Das Thema ist hoch umstritten. (TMA)
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