
© picture alliance/dpa/AP/Edgar H. Clemente
Einreisen an der mexikanischen Grenze: Trump drückt Zahlen auf historisches Tief – das Militär soll die Grenze nun noch dichter machen
Der brachiale Kurs von US-Präsident Donald Trump gegen Einwanderer zeigt sich deutlich in den Zahlen. US-Soldaten sollen nun helfen, die Einreisen noch weiter zu senken.
Stand:
Es sind Zahlen, die sich sehen lassen können – für den US-Präsidenten Donald Trump zumindest. Im Februar, so gab die US-Grenzschutzbehörde bekannt, habe sie an der Grenze zu Mexiko lediglich 8347 irreguläre Migranten aufgegriffen. Im Dezember 2023 lag die Zahl noch bei 225.000.
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Grenze zu Mexiko für Einwanderer faktisch zu schließen. Er ist seinem Versprechen in den ersten zwei Monaten seiner Amtszeit ziemlich nahegekommen. Sollten die Zahlen über das gesamte Jahr so niedrig bleiben, wären es die niedrigsten seit dem Jahr 1967, schreibt die „New York Times“.
Tatsächlich waren die Migrationszahlen schon unter Trumps Vorgänger Joe Biden gesunken, wenn auch weitaus weniger drastisch. Im Dezember 2024 griffen die Grenzschützer noch knapp 50.000 Menschen auf.
Laut „New York Times“ besteht Trumps Strategie unter anderem aus dem Asylstopp, den er verhängt hat. Einreisen in die USA sind nicht mehr möglich, um Asyl zu beantragen. Zudem gebe es jetzt mehr Personal, das regelrecht Jagd auf Grenzgänger mache. Außerdem schreckten die Verhaftungen von vermeintlich illegalen Migranten im Inland der USA Neuankömmlinge ab. Und er habe es geschafft, dass auch Mexiko nun härter gegen Migranten vorgeht. Auch an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama, einer viel genutzten Flüchtlingsroute in Richtung USA, sanken die Flüchtlingszahlen in den vergangenen Wochen.
Und Trump scheint entschieden, die Grenze noch dichter zu machen. Wie die „Washington Post“ berichtet, arbeitet sein Stab daran, das US-Militär in einer Pufferzone entlang der Grenze zu Mexiko einzusetzen. Sie sollen dort Migranten, die illegal in die USA einreisen, aufgreifen können.
Der Plan habe auch finanzielle Hintergründe, schreibt die Zeitung. Denn dann würde das Verteidigungsministerium teilweise die Kosten für Trumps rigide Grenzpolitik tragen. Die Pufferzone könnte rund die Hälfte der Strecke der Grenze zwischen den USA und Mexiko abdecken.
Juristisch ist die Idee allerdings umstritten. Denn US-Truppen sind Einsätze im Landesinneren weitgehend verboten. Das hatte schon in Trumps erster Amtszeit zu Diskussionen geführt, als er bei den Protesten nach dem Tod von George Floyd Soldaten gegen Demonstranten einsetzen wollte.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: