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Soldaten marschieren bei einer Parade in Pjöngjang auf. (Archivbild vom 27. Juli 2023)

© via REUTERS/KCNA

Update

„Erhebliche Verluste“: Ukraine meldet 30 getötete oder verwundete nordkoreanische Soldaten

Bei Kämpfen in der russischen Region Kursk kamen offenbar auch Nordkoreaner ums Leben. Die G7 und andere Staaten sehen eine „gefährliche Ausweitung“ des Konfliktes.

Stand:

Bei Kämpfen gegen die ukrainische Armee sind nach Angaben Kiews mindestens 30 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden. Nordkoreanische Einheiten hätten am Wochenende bei Gefechten in der russischen Region Kursk „erhebliche Verluste“ erlitten, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Montag mit.

Die Verluste würden „mit frischem Personal“ aus der nordkoreanischen Armee ausgeglichen, „um die aktiven Kampfhandlungen in der Region Kursk fortzusetzen“, heißt es in einer Erklärung des Spionagedienstes. Von russischer Seite war keine Stellungnahme zu erhalten.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky hatte am Samstag erklärt, dass Russland bei den Kämpfern in Kursk „in erheblichem Ausmaß“ nordkoreanische Soldaten einsetze. Demnach kämpfen diese in gemischten Einheiten an der Seite russischer Soldaten.

Am 15. Dezember postete der Kommandeur einer Luftaufklärungseinheit, Robert Brovdi, ein Video auf seinem Telegram-Kanal, das ihm zufolge die Leichen von 22 nordkoreanischen und russischen Soldaten zeigt. Sie sollen bei einem Angriff am 14. Dezember in der Region Kursk ums Leben gekommen sein.

Journalisten des Projekts „Schemes” des US-finanzierten Senders Radio Liberty veröffentlichten Bilder, die sie von Soldaten aus Kursk erhalten haben. Sie zeigen mehrere Dutzend Leichen vor dem Hintergrund zerstörter Ausrüstung. Die Quellen behaupten, dass sich unter den Toten Soldaten aus Nordkorea befinden.

Ukraine auf dem Rückzug in Kursk

Die ukrainische Armee hat seit ihrem überraschenden Vorstoß in Kursk einen großen Teil des eroberten russischen Gebiets wieder aufgeben müssen. Wie die Nachrichtenagentur AFP im November aus ukrainischen Armeekreisen erfuhr, waren rund 800 Quadratkilometer zu diesem Zeitpunkt noch unter ukrainischer Kontrolle. Zuvor hatte die Ukraine laut eigenen Angaben 1400 Quadratkilometer in der Region Kursk besetzt gehalten.

Russland und Nordkorea haben sich seit dem Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine 2022 deutlich angenähert. Der Westen wirft dem international isolierten Nordkorea seit Langem vor, Moskau Munition zum Einsatz in der Ukraine zu liefern. Russland soll Nordkorea unter anderem bei dessen Raketen- und Atomprogramm unterstützen.

Staaten warnen vor Folgen „gefährlicher Ausweitung“ des Konfliktes

Angesichts der zunehmenden Beteiligung Nordkoreas an Russlands Krieg gegen die Ukraine warnen die G7-Staaten sowie drei weitere Staaten und die EU vor den Folgen dieser „gefährlichen Ausweitung“ des Konfliktes. Diese habe „ernste Konsequenzen“ für die Sicherheitslage in Europa und im Indopazifik, hieß es in einer am Montag in Washington veröffentlichten Erklärung der Außenminister der G7-Staaten sowie Südkoreas, Australiens, Neuseelands und der EU-Außenbeauftragten.

Die Belieferung Russlands mit Raketen, Artilleriegranaten und anderem Rüstungsmaterial durch Nordkorea sowie die durch Russland vorgenommene Ausbildung nordkoreanischer Soldaten an der Waffe verstoßen demnach gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Die Staaten verurteilen die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten „auf das Schärfste“.

Sie äußerten sich überdies „zutiefst besorgt“ über die Unterstützung, die Russland den „illegalen Waffenprogrammen Nordkoreas, einschließlich Massenvernichtungswaffen“, zukommen lasse. Dadurch könne die ohnehin schon angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel noch verschärft werden, hieß es in der Erklärung. (Yulia Valova/AFP/Reuters)

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