
© IMAGO/SNA/Sergey Bobylev
Erneuter „Fenstersturz“: Russische Wirtschaftsexpertin fällt in den Tod
Die Top-Ökonomin Valentina Bondarenko ist nach einem Sturz aus einem Fenster ihrer Wohnung gestorben. Ihr Tod reiht sich in eine Serie mysteriöser Todesfälle von Russen ein.
Stand:
Erneut ist in Russland ein Mensch aus einem Fenster in den Tod gefallen: Die Top-Ökonomin Valentina Bondarenko ist laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Montagabend an den Folgen ihres Sturzes gestorben. Sie wurde 82 Jahre alt, berichtet das US-amerikanische Nachrichtenportal „Newsweek“.
„Sie stürzte aus dem Fenster ihrer Wohnung, leider war es nicht möglich, sie zu retten, die Verletzungen, die sie erlitt, waren mit dem Leben unvereinbar“, zitiert Tass eine mit der Sache betraute Person.
Derzeit würden die Ursachen des Sturzes ermittelt. Man gehe aber vorläufig nicht von einem Verbrechen aus, heißt es weiter. „Die Frau war schon seit langem krank.“
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„Oberflächlich betrachtet sieht es wie ein Selbstmord aus, aber die Ermittler prüfen auch die Version eines Unfalls“, zitiert „Newsweek“ aus dem russischen Telegram-Kanal „MK: Urgent News“.
Der Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ zufolge ereignete sich das Unglück bereits am Montag (22. Juli). Es gebe keinen Hinweis auf eine äußere Gewalteinwirkung oder einen kriminellen Hintergrund, schrieb das Blatt unter Berufung auf Behörden. Die international bekannte Wirtschaftsforscherin habe an einer chronischen Krankheit gelitten, die Gründe für den Sturz aus dem Fenster seien aber nicht klar, schrieb die Zeitung weiter.
Valentina Bondarenko galt als Top-Ökonomin
Bondarenko war laut Tass am Zentrum für sozioökonomische Entwicklungsinstitute des Instituts für Wirtschaftswissenschaften der Russischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt. Die Wirtschaftswissenschaftlerin leitete zudem den Internationalen Nikolai-Kontratjew-Fonds.
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Russische Medien würdigten die jahrelange Arbeit der Wissenschaftlerin. Bondarenko hatte sich vor allem durch langfristige Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes einen Namen gemacht. Im Laufe ihrer akademischen Laufbahn veröffentlichte sie mehr als 220 wissenschaftliche Publikationen.
Russland: Serie der mysteriösen Todesfälle setzt sich fort
Ihr Tod ist nicht der erste dieser Art. Bereits mehrere Personen aus der russischen Elite starben durch mysteriöse Umstände – viele stürzten aus Fenstern.
Vergangenes Jahr starb etwa die Vize-Chefin der russischen Loko-Bank, Kristina Baikowa, nach einem Sturz aus dem elften Stock eines Moskauer Wohnhauses. Bereits ein Jahr zuvor war der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, auf ähnliche Weise gestorben. Er stürzte aus dem Fenster einer Klinik.
Auch im Ausland stürzen Russen in den Tod: Heiligabend 2022 war der russische Multimillionär und Regionalpolitiker Pawel Antow aus dem Fenster eines Hotelzimmers gefallen und gestorben. Er machte gerade Urlaub in der ostindischen Stadt Rayagada.
2021 wurde ein russischer Diplomat tot auf dem Gehweg vor der russischen Botschaft in Berlin gefunden. Es war nicht der erste Todesfall an dieser Stelle.
Seit Beginn des großangelegten russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind viele Russen gestorben, die der Machtelite zugerechnet werden – viele durch Waffengewalt. Oft deklarieren die Ermittler die Todesfälle als Suizid. (mit dpa)
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