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Ein israelischer Soldat im Gazastreifen.

© REUTERS/ISRAEL DEFENSE FORCES

Update

Kämpfe in Gaza: Politischer Hamas-Flügel wohl für Ende des Krieges – Israel bietet Feuerpause an

Die Hamas liefert sich im Gazastreifen weiter heftige Kämpfe mit der israelischen Armee. Ihre politische Führung denkt nun über die Zeit danach nach.

| Update:

Nach mehr als zwei Monaten Krieg im Gazastreifen zeichnen sich innerhalb der Führung der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge zunehmend Differenzen über den weiteren Kurs ab. Während sich der militärische Arm der Hamas unter Führung von Jihia Sinwar weiter Kämpfe mit Israels Armee liefert, sprechen Vertreter des politischen Arms der Hamas nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ über ein Ende des Krieges sowie mit palästinensischen Rivalen über die Zeit danach.

„Wir wollen, dass der Krieg beendet wird“, sagte Husam Badran, Mitglied des Politbüros der Hamas, in Doha der Zeitung. „Wir kämpfen nicht, nur weil wir kämpfen wollen. Wir sind keine Anhänger eines Nullsummenspiels“, sagte er.

Während die dort ansässige politische Führung der Hamas nun mit ihren palästinensischen Rivalen Gespräche darüber führe, wie der Gazastreifen und das besetzte Westjordanland nach dem Ende des Krieges regiert werden sollen, führt der militante Arm unter Sinwar in Gaza weiter Krieg. Solche Verhandlungen drohten zu einem Konflikt mit Sinwars militantem Flügel zu werden, hieß es. „Wir wollen einen palästinensischen Staat im Gazastreifen, im Westjordanland und in Jerusalem errichten“, sagte Badran der Zeitung.

Zwischen Israel und der Hamas gibt es zudem offenbar vielversprechende diplomatische Bemühungen um eine neue humanitäre Feuerpause. Laut palästinensischen Quellen wird eine hochrangige Delegation der Hamas in den nächsten Tagen zu Gesprächen mit ägyptischen Unterhändlern in Kairo erwartet.

Israelische Medien melden, dass Israel im Gegenzug für die Freilassung von etwa 40 von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu einem mindestens einwöchigen Waffenstillstand in Gaza bereit sei. Laut einem Bericht der „Washington Post“ erwägt Israel einen zweiwöchigen Waffenstillstand, um der Hamas die Suche nach den Geiseln und ihre Rückführung nach Israel zu ermöglichen.

Bei einem Empfang für das in Israel akkreditierte diplomatische Corps hatte Staatspräsident Isaac Herzog am Dienstag die Bereitschaft seines Landes zu einer humanitären Feuerpause erklärt, um weitere Geiseln zu befreien und die Hilfe für den Gazastreifen zu intensivieren. Er stellte klar, dass Israel nicht gegen die Menschen von Gaza und nicht gegen die Palästinenser kämpfe: „Sie sind nicht unsere Feinde – wir bekämpfen die Hamas, sie ist der Feind.“ (dpa/KNA)

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