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Indischer Premier zu Besuch in der Ukraine: Nach umstrittener Putin-Umarmung drückt Modi nun auch Selenskyj
Vor wenigen Wochen sorgte eine Umarmung von Modi und Putin international für Empörung. Bei seinem Besuch in der Ukraine setzt Indiens Premier nun auf „friedliche Lösungen“.
Stand:
Indiens Premierminister Narendra Modi ist am Freitag zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Der staatliche ukrainische Eisenbahnbetreiber veröffentlichte im Onlinedienst Facebook ein Video, das Modi bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Kiew zeigt.
Die indische Gemeinschaft in der Ukraine habe ihm am Morgen einen sehr freundlichen Empfang bereitet, schreibt Modi auf der Kurznachrichtenplattform X.
Das indische Fernsehen berichtet, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe Modi vor Gesprächen begrüßt. Mit Selenskyj will Modi nach eigenen Angaben über „Perspektiven für eine friedliche Lösung des aktuellen Ukraine-Konflikts“ sowie eine „Vertiefung der indisch-ukrainischen Freundschaft“ sprechen.
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Modi drückt nach Putin-Umarmung nun auch Selenskyj
Erst Anfang Juli hatte Modi Moskau besucht. Bilder des Treffens, bei dem der indische Premier und Staatschef Wladimir Putin sich umarmten, sorgten in der Ukraine für heftige Kritik. und wirkten in vielen westlichen Ländern verstörend. Selenskyj verurteilte damals die Nähe Modis zum Kremlchef. Indien wiederum wies die Kritik zurück. Gleichzeitig hofft die Ukraine aber auch auf Unterstützung Indiens, weil es weltpolitisch eine wichtige Stimme ist.

© REUTERS/Gavriil Grigorov
Bei seinem Besuch in der Ukraine schloss der 73-Jährige nun auch den ukrainischen Präsidenten in die Arme. Nach dem Empfang besuchte Modi mit Selenskyj eine Gedenkstätte für die im Krieg getöteten ukrainischen Kinder, wo er eine Puppe niederlegte.
Modi plädiert für Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland
Am Donnerstag hatte der indische Premierminister bei einem Besuch in Polen zu Verhandlungen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine aufgerufen. „Indien ist der festen Überzeugung, dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann“, sagte Modi bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau. Sein Land unterstütze den „Dialog und die Diplomatie“.
Indien hat es bislang vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen und verhält sich offiziell neutral zu dem Krieg. Es trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt regelmäßig für eine Konfliktlösung durch Dialog, hat aber bislang keine konkreten Vorschläge gemacht.
Der Subkontinent pflegt gute Beziehungen zum Westen und zu Moskau, von dem er mit Blick auf seine Militärausrüstung stark abhängig ist, auch wenn er versucht, diese Abhängigkeit zu verringern. Russland gilt als einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens. Während des Kriegs ist Indien zudem zu einem der größten Käufer von billigem russischem Öl geworden. (AFP, Reuters, dpa)
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